Junge Mitglieder der Staatsopern-Opernschule sowie Kinder des Musikförderprojekts "Superar" stehen bei "Die arabische Prinzessin" auf der Bühne.

Foto: Wiener Staatsoper/Michael Pöhn

Diese Frau weiß, was sie will: frische Fische und den jungen Fischer gleich mit dazu. Wen wundert's, singt Jamil doch betörend wie Orpheus. Der Standesunterschied bekümmert Prinzessin Amirah nicht, aber reden tut der Auserwählte simpel. Also erwacht neben amourösen Gefühlen auch der pädagogische Eros: "Lerne aus Lieb'", lautet ihr Kommando. Jamil fühlt sich bald dressiert und sucht das Weite. Sollte diese Oper ohne Happy-End auskommen?

Auf der Studiobühne der Staatsoper in der Walfischgasse wurde am Wochenende Die arabische Prinzessin oder: Das wiedergeschenkte Leben aufgeführt. Das Libretto hat Paula Fünfeck nach einem arabischen Märchen verfasst (musikalische Einrichtung: Anna-Sophie Brüning). Die Deutsche hat Musik von Juan Crisóstomo de Arriaga pasticcioartig zu einem stimmigen Ganzen geformt. Die Musik des 1826 in Paris früh verstorbenen "spanischen Mozart" zeichnet ein Reichtum der Stimmungszeichnung aus: eine lohnende Wiederentdeckung.

Die jungen Mitglieder der Opernschule der Staatsoper sangen und musizierten zusammen mit Kindern des Musikförderprojekts Superar. Dirigent Johannes Mertl wusste alle Kräfte harmonisch zu verbinden, allen voran Setareh Eskandari (Amirah) und den in seiner Gewitztheit an den jungen Heinz Conrads erinnernden Jakob Weingartner (Jamil). (Stefan Ender, 28.5.2018)