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Für Jelena Ostapenko hat sich die Reise nach Paris nicht ausgezahlt.

Foto: REUTERS/Pascal Rossignol

Paris – Erst zum zweiten Mal in der Profi-Ära hat am Sonntag eine Titelverteidigerin bei den mit 39,197 Mio. Euro dotierten French Open schon in der ersten Runde verloren. Die als Nummer fünf gesetzte Lettin Jelena Ostapenko unterlag auf dem Court Philipp Chatrier nach 94 Minuten der Ukrainerin Katerina Koslowa (WTA-Nr. 66) mit 5:7, 3:6.

2005 war es Anastasia Myksina gewesen, die in Paris gleich wieder die Koffer hatte packen müssen. Ostapenko ist überhaupt erst die sechste Grand-Slam-Einzelsiegerin, die gleich zu Beginn ihrer Titelverteidigung ausgeschieden ist. In der Liste scheinen aber auch so prominente Namen wie Steffi Graf, Jennifer Capriati, Swetlana Kusnezowa und Angelique Kerber auf.

Dabei war Koslowa nicht gerade topfit angetreten. Sie musste sich wegen einer großen Blase an der Ferse auch nach dem ersten Satz behandeln lassen. Für Ostapenko, die immer wieder ratlos in ihrer Betreuerbox blickte, bedeutete das Aus ein Jahr nach ihrem Sensationshöhenflug einen Tiefpunkt. Die 20-Jährige hatte im Vorjahr im Endspiel den immer noch "überfälligen" ersten Major-Titel von Simona Halep (ROU) verhindert.

Mit Venus Williams hat es eine weitere Gesetzte erwischt. Die als Nummer 9 gesetzte US-Amerikanerin verlor gegen die Chinesin Wang Quiang mit 4:6, 5:7. Williams, die am 17. Juni 38 Jahre alt wird, konzentriert sich nun ganz auf Wimbledon, wo sie 2017 (wie übrigens auch in Melbourne) sogar ins Endspiel eingezogen war.

Dafür war Co-Favorit Alexander Zverev für Ricardas Berankis (LTU) mehr als eine Nummer zu groß. Nach nur 69 Minuten hatte sich der Weltranglisten-Dritte auf dem Court Suzanne Lenglen mit 6:1, 6:1, 6:2 durchgesetzt. "Es ist immer gut, mit einem glatten Sieg ins Turnier zu starten", meinte der 21-jährige Deutsche. "Ich bin sehr glücklich, wie ich gespielt habe."

Zu Beginn der 51. Auflage des Turniers hatte sich der als Nummer 4 gesetzte Bulgare Grigor Dimitrow ohne Satzverlust durchgesetzt. Gegen einen Gegner, von dem er erst rund 30 Minuten vor dem Match erfahren hatte. Denn der Serbe Viktor Troicki hatte sein Antreten streichen müssen, dafür war der Ägypter Mohamed Sawat als "Lucky Loser" eingesprungen.

Dimitrow, der den Nordafrikaner noch aus Juniorentagen kennt, setzte sich 6:1, 6:4, 7:6(1) durch. Safwat, der sich auf dem Center Court immer wohler fühlte und den Bulgaren dann durchaus forderte, war der erste Ägpyter in einem Major-Hauptbewerb seit Tamer El Sawy 1996 bei den US Open.

Das längste Match des Tages lieferten einander Fernando Verdasco und Yoshihito Nishioka. Der als Nummer 30 gesetzte Spanier, der vor Jahresfrist noch mit dem Erstrundensieg über Alexander Zverev für Furore gesorgt hatte, kämpfte mit seinem japanischen Gegner nicht weniger als 4:22 Stunden. Am Ende zog Verdasco mit 6:7(4), 6:4, 6:3, 6:7(3), 7:5 in die zweite Runde ein. (APA, 27.5.2018)