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Gesichtserkennung gewinnt in China immer mehr an Bedeutung.

Foto: reuters/SAGOLJ

Eine Schule im chinesischen Hangzhou nutzt Gesichtserkennung, um die Aufmerksamkeit von Schülern während des Unterrichts zu überwachen. Drei Kameras, die im vorderen Bereich des Klassenzimmers aufgestellt sind, scannen alle 30 Sekunden die Gesichter der Schüler. Das berichtet die US-.Zeitung "Epoch Times".

Anhand des Gesichtsscans wird analysiert, welche Stimmung die Schüler haben – neutral, überrascht, fröhlich, desinteressiert, ängstlich, wütend oder traurig. Dann wird der Durchschnitt pro Klasse berechnet. Lehrer können die Anzeige in in Echtzeit mitverfolgen. Bei bestimmten Werten zeigt das Programm an, dass der jeweilige Schüler nicht aufpasst. Außerdem wird auf einem Display eine Liste jener Schüler geführt, die im Unterricht – laut der Einschätzung der Software – nicht zuhören. Zudem werden bestimmte Tätigkeiten analysiert – etwa, wenn die Person liest, zuhört, schreibt, aufsteht, die Hand hebt oder sich gegen den Tisch lehnt.

Gesichtserkennung immer wichtiger

Geischtserkennung gewinnt in China immer mehr an Bedeutung, da sie eine eindeutige Identifikation erlaubt. Sie wird genutzt, um etwa an Schulen essen auszugeben, in Geschäften zu bezahlen, Bordkarten an Flughäfen zu ersetzen oder den Diebstahl von Toilettenpapier auf öffentlichen Klos zu verhindern. Auch im Bereich der staatlichen Überwachung wird massiv aufgerüstet: Polizisten tragen Brillen mit Kameras, die das Gesicht verdächtiger Personen binnen 100 Millisekunden erkennen können.

Aktuell sind 176 Millionen Überwachungskameras in China im Einsatz, bis 2020 sollen es 626 Millionen werden. Zudem wurde etwa in der Region Xinjiang, wo primär die türkissprachige Minderheit der Uiguren zuhause ist, ein System "voraussagender Sicherehitssoftware" installiert. Konkret werden Daten von Überwachungskameras, ID-Checks und anderer Informationen in einer Datenbank gesammelt. Das Programm kennzeichnet dann potentielle Verdächtige. (red, 28.5.2018)