Skopje/Athen/New York – Die Außenminister Mazedoniens und Griechenlands, Nikola Dimitrov und Nikos Kotzias, haben bei ihrem jüngsten Treffen mit dem UNO-Vermittler Matthew Nimetz, das am Sonntagabend in New York zu Ende gegangen ist, den Rahmen für eine Kompromisslösung im langjährigen Namensstreit festgelegt. Dies berichtete die mazedonische Presseagentur MIA am Montag.

Dimitrov erklärte demnach, dass das Treffen "produktiv" gewesen sei und Juristen der beiden Länder am Montag Arbeit in Athen fortsetzen würden. Auch sei für Mitte der Woche ein "wichtiges Treffen" der Ministerpräsidenten der zwei Staaten, Zoran Zaev und Alexis Tzipras geplant. Einzelheiten zum aktuellen Stand der Verhandlungen nannte Dimitrov jedoch nicht.

Proteste geplant

Die griechische Tageszeitung "Ekathimerini" (Online) berichtete indes, dass in mehreren griechischen Städten für 6. Juni Protestkundgebungen angekündigt wurden, um gegen die Verhandlungen mit der "Früheren Jugoslawischen Republik Mazedonien" (FYROM) zu demonstrieren. Die Gegner der Verhandlungen sprechen sich gegen jegliche Namenslösungen aus, die den Namen "Mazedonien" enthalten.

Nimetz hatte im Jänner den zwei Seiten fünf Namensvorschläge gemacht: "Republik Neues Mazedonien", "Republik Nord-Mazedonien", "Republik Ober-Mazedonien", "Republik Wardar-Mazedonien" und "Republik Mazedonien (Skopje). Der jüngste Namensvorschlag der Regierung in Skopje lautete "Republik Ilinden-Mazedonien".

Verankerung in der Verfassung

Der Namensstreit zwischen Athen und Skopje dauert seit 1991 an. Griechenland will, dass Mazedonien seinen Namen ändert, weil der nördliche Teil Griechenlands auch den Namen Makedonien trägt. In den vergangenen Monaten wurde immer wieder von Fortschritten in den Verhandlungen – die mitunter auch in Wien stattfanden – berichtet. Laut Medienberichten dürfte es sich aber an einigen kritischen Fragen spießen. So verlangt Athen die Verankerung der Namensänderung in der mazedonischen Verfassung, wogegen sich die Regierung in Skopje sträubt – sie hat aller Voraussicht nach auch nicht die nötige Zweidrittelmehrheit für die Verfassungsänderung. Geht es nach Griechenland, soll der Name Mazedoniens außerdem in allen internationalen und bilateralen diplomatischen Beziehungen geändert werden. (APA, 28.5.2018)