In dieser Woche fährt Doris Knecht eine große Runde mit dem E-Bike. Ihre Erkenntnis: Es ist fitnesstechnisch deutlich effizienter mit Hilfsmotor zu fahren als gar nicht zu radeln.

Foto: Irina Gavrich

Ich habe dem X. erzählt, dass ich mit Franziska Maderthaner 75 Kilometer Rad gefahren bin, eine große Runde nach Zwettl und über den Truppenübungsplatz wieder zurück. Wir saßen im Garten. "Ma super", sagte der X., "aber schon anstrengend.""Geht so", sagte ich, "wir sind mit dem Elektrofahrrad gefahren." "Ach", sagte der X., "mit dem Elektrofahrrad. Das kann ich nicht ernst nehmen. Das gilt nicht."

Unsinn, das gilt sehr wohl. Aus vielerlei Gründen. Ich wäre die 75 Kilometer gar nicht gefahren, wenn nicht mit dem E-Bike. Ich hätte der Maderthaner (die nur wegen mir elektrisch radelt, sie fährt solche Strecken locker mit dem normalen) gesagt: "Na, das ist mir zu anstrengend", wäre im Garten sitzen geblieben und hätte Kuchen gegessen. Auch gut, nur nicht fitnesstechnisch.

Danke, reicht

Weil in diesen 75 Kilometern sind, eine App beweist's, 1.000 Höhenmeter enthalten: Es geht in der Gegend ganz schön rauf und runter. Nach der ersten Zwölf-Prozent-Steigung wäre ich derart außer Atem, dass ich sagen würde: Danke, reicht, kann nicht mehr.

Das wäre aber schade. Weil die Gegend so unglaublich schön ist, besonders, wenn man sie abradelt. Raps- und Mohnfelder, Vogelgezwitscher und alles. Nur eben wenig eben. Allerdings ist ein Elektrofahrrad entgegen der X-Meinung kein Moped. Man wird nicht geradelt, es fährt nur, wenn man tritt, besonders aufwärts: Selbst wenn der Elektromotor ordentlich Schub erzeugt, schwitzt und schnauft man in Steigungen ganz schön. Aber danach kann man eben noch weiter, und das lohnt sich. Braucht man übrigens nicht besitzen, so ein E-Bike, kann man sich an immer mehr Orten tagweise ausborgen.

Nicht der X. Der hat ein paar geile Vintage-Rennräder. Ich habe ihn nur noch nie mit einem radeln gesehen; vielleicht ist es ihm doch zu anstrengend.

Apropos anstrengend. Ich habe letztes Mal über das Langhantelkrafttraining mit Kawina Eath geschrieben. Ein drolliger Algorithmus oder so machte, dass im RONDO dann "Kacheata" stand. Kacheata Eath aber ist Kawinas Bruder, mit dem sie gemeinsam das "Leibesübung" in der Wiener Lindengasse betreibt – er bietet dort "Sensofit"-Training an. Jetzt stimmt alles, glaub ich. (Doris Knecht, RONDO, 18.6.2018)

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