Madrid – Der zu 33 Jahren Gefängnis verurteilte ehemalige Schatzmeister der regierenden Volkspartei (PP) in Spanien, Luis Bárcenas, ist am Montag inhaftiert worden. Der nationale Staatsgerichtshof teilte mit, anstatt Bárcenas vor dem Hintergrund eines möglichen Berufungsverfahrens eine Freilassung auf Kaution zu ermöglichen, sei er direkt ins Gefängnis gebracht worden.

Wegen seiner Rolle in der Bestechungsaffäre des Partido Popular war Bárcenas zuvor zu 33 Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Er war für schuldig befunden worden, eine Schmiergeldkasse der Partei verwaltet und Millionensummen in der Schweiz versteckt zu haben.

Weitere Fälle

Ebenfalls direkt ins Gefängnis geschickt wurden am Montag ein verurteilter Ex-Bürgermeister des PP sowie ein ehemaliger Regionalminister der Partei. Am Mittwoch soll über weitere Fälle entschieden werden.

In dem Prozess waren in der vergangenen Woche 29 Angeklagte, darunter ehemalige Führungskader des PP wegen Korruption, Unterschlagung, Geldwäsche und illegaler Bereicherung zu insgesamt 351 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Wegen der Bestechungsaffäre wird das spanische Parlament am Donnerstag und Freitag über ein Misstrauensvotum gegen die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy beraten. (APA, 29.5.2018)