Vom vermissten Flugzeug wurde eine Flügelklappe gefunden – der baugleiche Teil einer Boeing 777 wurde später ins Meer gelassen, um die Absturzstelle von Flug MH370 ermitteln zu können. Getestet wurde im April 2017 nahe Hobart, der Hauptstadt von Tasmanien (Bild).

Foto: APA/AFP/Commonwealth Scientific

Saint-Denis / Kuala Lumpur / Peking – Mehr als vier Jahre nach dem Verschwinden des Malaysia-Airlines-Flugs MH370 ist auch die vorläufig letzte Suche ohne Erfolg zu Ende gegangen. Der Chef der US-Firma Ocean Infinity, Oliver Plunkett, gab am Dienstag bekannt, dass die großangelegte private Mission mit Tauchrobotern gescheitert ist.

Damit ruhen die Hoffnungen nun auf einem Zufallsfund – oder darauf, dass man mit neuer Technik eines Tages mehr Glück hat. Die Boeing 777 mit 239 Menschen an Bord war im März 2014 plötzlich von den Radarschirmen verschwunden. Vom Rumpf des Flugzeugs und den Insassen fehlt seither jede Spur. Vermutet wird, dass die Maschine in mehreren Kilometern Tiefe auf dem Grund des südlichen Indischen Ozeans liegt. Bisher wurden an verschiedenen Küsten nur zwei Dutzend Wrackteile angeschwemmt.

Eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte

Das Schicksal von Flug MH370 gilt inzwischen als eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Theorien, was passiert sein könnte – von einem Absturz aus Treibstoffmangel über eine Entführung bis hin zu einem Suizid des Piloten, der dabei 238 weitere Menschen umgebracht hätte. Eine schlüssige Erklärung für die gesamte Tragödie fehlt jedoch.

Der Chef der US-Firma erklärte nach mehrmonatiger Arbeit: "Wir beenden unsere laufende Suche mit schwerem Herzen, ohne dass wir unser Ziel erreicht haben." Das Ergebnis sei "extrem enttäuschend". Zugleich äußerte Plunkett die Hoffnung, die Arbeit irgendwann fortsetzen zu können. Ocean Infinity hatte in einem Gebiet von mehr als 100.000 Quadratkilometern mit Tauchrobotern versucht, das Wrack auf dem Meeresgrund ausfindig zu machen.

Nach zweimaliger Verlängerung kündigte Malaysias Regierung jedoch an, das Unternehmen von Dienstag an nicht mehr zu unterstützen. Bei einem Erfolg hätte die US-Firma umgerechnet 60 Millionen Euro bekommen sollen. Hinterbliebene der MH370-Insassen äußerten sich enttäuscht. Die staatlich finanzierte Suche war bereits Anfang 2017 mangels Aussicht auf Erfolg beendet worden. Malaysia will demnächst auch einen eigenen Bericht zum Stand der Ermittlungen veröffentlichen. (red, APA, 29.5.2018)