Nach dem Tod ist nicht für alle zellulären Vorgänge Schluss.

Illustr.: Archiv/red

Was sich nach dem Tod im Körper abspielt, birgt nach wie vor zahlreiche Rätsel. So haben Forscher um Jens Dreier von der Charité–Universitätsmedizin Berlin erst kürzlich erstmals im menschlichen Gehirn eine sogenannte "Todeswelle" beobachtet – also jene massive elektrochemische Entladungskaskade, die entsteht, wenn die Neuronen nach dem Herzstillstand ihre letzten Energiereserven aufgebraucht haben.

Nach dem finalen Aufflackern von Gehirnaktivität, wenn also per Definition der Lebensfunke gleichsam vollständig erloschen ist, sollte man meinen, dass auch für die letzten Zellen des Körpers endgültig Schluss ist – doch so ganz stimmt das verblüffenderweise nicht: Einige physiologische Prozesse, die den Tod des Gesamtorganismus nicht mitbekommen haben oder ihn schlicht ignorieren, laufen weiterhin ab. 2016 entdeckten Forscher sogar einige Gene, die erst Tage nach dem Tod von Versuchstieren aktiv werden.

Das Wissenschaftsmagazin "Science" fasst nun auf seiner Website in einem Überblicks-Video zusammen, was Forscher bisher über die Abläufe im menschlichen Körper nach dem Tod herausgefunden haben – und welche praktischen Nutzen aus diesen Erkenntnissen – etwa für die Organtransplantation und der exakten Bestimmung des Todeszeitpunktes – gezogen werden können. (red, 2.6.2018)

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