Rom/Brüssel – EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger hat sich am Dienstag für seine Äußerung in Bezug auf die jüngsten politischen Entwicklungen in Italien entschuldigt. Er respektiere den Willen der linken, rechten oder gemäßigten Wähler in jedem Land, schrieb er in einer Erklärung. "Ich wollte nicht respektlos sein und ich entschuldige mich dafür."

Oettinger hatte der Deutschen Welle gesagt, die negativen Reaktionen der Kapitalmärkte auf die Erfolge der populistischen Parteien Fünf Sterne und Lega könnten die Wähler eventuell dazu bewegen, ihr Votum zu überdenken. "Meine Sorge ist und meine Erwartung ist, dass die nächsten Wochen zeigen, dass die Märkte, dass die Staatsanleihen, dass die wirtschaftliche Entwicklung Italiens so einschneidend sein könnten, dass dies für die Wähler doch ein mögliches Signal ist, nicht Populisten von links und rechts zu wählen." Die Fünf-Sterne-Bewegung forderte daraufhin seinen Rücktritt. Auch von der EU-Spitze kam Kritik an den Äußerungen. (APA/Reuters, 29.5.2018)