So lange haben sie umazittert mit der R nine T, wenn man denkt, und dann wird die ein solcher Erfolg für BMW, dass sich gleich neue Geschäftszweige im Windschatten auftun. Bereits 2008 hat BMW nämlich mit dem Gedanken einer R nine T gespielt. Lo Rider hieß die Studie damals. Erst 2014 kam die Maschine dann auf den Markt, und jetzt gibt es die R nine T in so vielen Versionen, dass das Aufzählen unlustig ist. Und es werden jetzt noch mehr.

Über die R nine T hat sich BMW nicht gleich drübergetraut. Sie ist erst sechs Jahre nach der ersten Studie erschienen.
Foto: Guido Gluschitsch

BMW Motorrad Spezial heißt das neue Programm, das Individualisierungen bereits ab Werk anbietet – und das nicht nur für die R nine T und ihre Derivate Pure, Scrambler Racer und Urban G/S – damit sie doch aufgezählt sind –, sondern auch für R 1200 RT, K 1600 GT, GTL und B. Glanzstück ist aber sicher die BMW R nine T mit dem Frästeilepaket Club Sport.

Der Tacho ist noch normal, aber drüben, beim Bremsflüssigkeitsbehälter – hohoho!
Foto: Guido Gluschitsch

Während das Tourensegment vor allem neue Sitze, Farben und Felgen im Programm hat, gibt es im Heritage-Segment rund um den luftgekühlten Boxer vor allem optischen Aufputz. Eine Aufbrezlerei, quasi Wimperntusch' und Rouge für die Naked. Beim Club-Sport-Paket sind das fein gearbeitete Teile von der Fußraste bis zu Verschraubungen und Deckeln, die messingfarben glänzen. BMW Motorrad streut da gerne das Wort Handarbeit ein, als ob die Optik allein noch nicht genügen würde.

Mit den Individualisierungen ab Werk kann man die R nine T quasi permanentschminken.
Foto: Guido Gluschitsch

Andererseits tun sie schon gut daran, die hochwertigen Materialien und die aufwendige Arbeit besonders hervorzuheben, denn die R nine T, so wie sie da auf den Fotos steht, kostet 22.322 Euro. Da reden wir also von einer R nine T zum Brutto-Listenpreis von 18.450 Euro plus Heizgriffe um 181 Euro, LED-Blinker um 84, ASC um 274 Euro und natürlich Option-719-Frästeilepaket Club Sport um – Achtung, Luft anhalten – 2.227 Euro.

Fesch dastehen ist das eine. Herrlich fahren das noch Wichtigere.
Foto: Guido Gluschitsch

Aber so schön sie dasteht, ihre Stärke ist trotz allem noch das Fahren. Himmel, der luftgekühlte Boxer macht eine Freude, wie es ein Körbchen junger Kätzchen nicht könnte. Die schiebt an, als ginge es um Leben und Tod, und hat dabei einen herrlich kernigen Klang und lässt sich von zarter Hand durch die Kurven prügeln.

Option 719 heißt das Glanzpaket um 2.227 Euro.
Foto: Guido Gluschitsch

Kein Wunder also, dass so ein Motorrad ein voller Erfolg wird, wenn Optik und Fahrverhalten so gut zusammenpassen. Schade nur, dass diese Kombination nicht zu mehr Geldbörseln passt. (Guido Gluschitsch, 30.5.2018)