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LeBron James ist sehr zufrieden mit dem, was er bislang in den Play-offs gezeigt hat. Er hofft, dass es so weitergeht.

Foto: Reuters/Kyle Terada-USA TODAY Sports

Oakland (Kalifornien)/Cleveland (Ohio) – Zum vierten Mal in Serie treffen die Golden State Warriors und die Cleveland Cavaliers im NBA-Finale aufeinander. Noch nie waren die Warriors um Stephen Curry und Kevin Durant so klar favorisiert wie vor der in der Nacht auf Freitag (3.00 Uhr MESZ) beginnenden "best of seven"-Serie. Doch auch noch nie präsentierte sich Cavs-Superstar LeBron James im Play-off bisher so stark wie heuer.

Die Leistungsexplosion von James in den vergangenen Wochen hat die Basketball-Welt in Staunen versetzt. Und die alte Debatte wieder angestoßen, ob der nominelle Small Forward, der aber praktisch jede Position ausfüllen kann, nicht doch der beste Spieler aller Zeiten ist. Denn noch nie ist der bereits dreifache Champion in der entscheidenden Saisonphase so dominant aufgetreten.

612 Punkte seit Play-off-Start

In vielen Partien hievte James sein eher durchschnittlich besetztes Team im Alleingang zum Sieg. Mit 612 Punkten seit Play-off-Start ist James auf dem Weg zu einem neuen persönlichen Rekord. 2012 schaffte er auf dem Weg zum Titelgewinn mit Miami Heat 697 Punkte. Der NBA-Rekord wird von Michael Jordan gehalten, der ehemalige Star der Chicago Bulls brachte es 1992 auf 759 Zähler.

"Ich habe in den Play-offs auf dem höchsten Level bisher in meiner Karriere gespielt, und ich hoffe, das wird so weitergehen", erklärte James. Seine durchschnittliche Punkteausbeute von 34,0 pro Play-off-Partie ist mit Abstand die beste in der NBA. "King James" liegt auch in zahlreichen anderen Kategorien voran, so etwa bei den erfolgreichen Würfen aus dem Feld, den Freiwurf-Treffern, Einsatzminuten oder der Plus/Minus-Statistik.

Superstars und Comic-Helden

Viel wird dieser Tage wieder gestritten: Ist James besser als Jordan und Kobe Bryant? War Jordan überhaupt besser als Kareem Abdul-Jabbar? Für die Basketball-Giganten selbst erscheinen derlei Fragen eher langweilig, weil ob der Spekulativität einfach nicht zu beantworten. Das sei ungefähr so wie bei Comic-Superhelden zu fragen, wer einen Kampf gewinnen würde, schrieb Abdul-Jabbar. "Hawkeye oder Green Arrow? Aquaman oder Sub-Mariner?", fragte der ehemalige Center und Führende in der ewigen NBA-Scorerliste.

"Das Besondere ist, dass wir über einen der besten Spieler der Geschichte sprechen, und er verbessert sich im letzten Abschnitt seiner Karriere immer noch", meinte Steve Kerr, Trainer von Finalgegner Golden State. Im Schnitt dauert die Karriere eines NBA-Profis nicht einmal fünf Jahre – James spielt aktuell seine 15. Saison. "Man hört oft, dass man mit 27 bis 31 oder 32 seinen Höhepunkt erreicht", sagte er. "Aber ich war nie ein Anhänger von dieser Idee. Es gibt keine Grenze. Ich habe immer gesagt, ich habe kein Limit."

Die größten Namen bei den Warriors sind Curry, Durant, Klay Thompson und Draymond Green, die ebenfalls Spiele im Alleingang entscheiden können. Für den zweimal als wertvollster Spieler ("MVP") ausgezeichneten Curry geht es um seinen dritten NBA-Titel, für Durant um Nummer zwei.

Golden State klarer Favorit bei Buchmachern

Bei Buchmachern und Experten ist Golden State der klare Favorit auf den Titel. Die "Dubs" haben zudem Heimvorteil, von sieben maximal möglichen Begegnungen finden vier in Oakland statt. In den vorangegangen Final-Duellen hatte sich Golden State 2015 und 2017 durchgesetzt, 2016 drehte Cleveland einen 1:3-Rückstand sensationell noch zum 4:3. Es war damals der dritte Titel für James. (APA/AFP, 31.5.2018)