Kairo – Rund zwei Monate nach seiner Wiederwahl hat der ägyptische Präsident Abdel Fatah al-Sisi am Samstag den Amtseid vor dem Parlament in Kairo abgelegt. Damit beginnt offiziell die zweite Amtszeit des autoritär regierenden Staatsoberhauptes. Al-Sisi war bei der gelenkten Präsidentenwahl in dem nordafrikanischen Land mit deutlicher Mehrheit wiedergewählt worden. Nach Angaben der Wahlbehörde entfielen 97,08 Prozent der gültigen Stimmen auf den Amtsinhaber Al-Sisi. Sein Herausforderer Mussa Mustafa kam demnach auf 2,92 Prozent.

Der Sieg war in dieser Deutlichkeit erwartet worden, weil sich alle ernsthaften Konkurrenten vor der Wahl unter teils dubiosen Umständen aus dem Rennen zurückgezogen hatten. Gegen Al-Sisi trat nur der weitgehend unbekannte Politiker Mustafa an, in dem Beobachter einen Alibi-Kandidaten sahen. 2014 war Al-Sisi mit fast 97 Prozent zum Präsidenten gewählt worden, nachdem er den ersten demokratisch gewählten Präsidenten Ägyptens, den Islamisten Mohammed Mursi, nach Massenprotesten gestürzt hatte.

Die Wahlbeteiligung lag nach offiziellen Angaben bei 41 Prozent. Insgesamt waren etwa 59 Millionen Ägypter zur Stimmabgabe aufgerufen. Journalisten berichteten, bei ihrer Arbeit behindert worden zu sein. (APA, dpa, 2.6.2018)