Astrachan – Österreichs Handballfrauen haben das letzte Qualigruppenspiel gegen Russland am Sonntag mit 25:26 (13:16) verloren und die Teilnahme an der Europameisterschaft in Frankreich verpasst. Die ÖHB-Auswahl wurde am Ende nur zweitbester Gruppendritter, das letzte Endrunden-Ticket ging nach einem Krimi an Slowenien. Den Sloweninnen reichte ein 30:30-Remis in Tschechien für den Aufstieg. Dadurch kamen beide Teams in der Gruppe 5 weiter. Die Tschechinnen hatten zur Pause bereits mit 17:12 geführt.
Zwischen Österreich und Slowenien entschied das Torverhältnis. Wie bei den Punkten zählten zur Ermittlung des besten Gruppendritten nur die Tore gegen den Erst- und Zweitplatzierten. Da hält Slowenien bei Minus 8, Österreich bei Minus 13. "Diese Woche war das Glück leider nicht auf unserer Seite", sagte ÖHB-Teamchef Herbert Müller. Sein Team muss weiter auf die erste Endrunden-Teilnahme seit 2009 warten.
Österreich lieferte den Gastgeberinnen in Astrachan einen harten Kampf. Auch von einem Fünf-Tore-Rückstand (17:22) nach genau 45 Minuten ließ sich die Truppe von Herbert Müller nicht aus der Ruhe bringen. Gut sieben Monate nach dem sensationellen 27:25-Heimsieg über Russland war zumindest ein Remis bis zum Schluss drinnen. Das hätte auch für Rang zwei und das damit verbundene EM-Fixticket gereicht. So schnappte sich aber Russland hinter Rumänien diesen Platz.
ÖHB-Frauen-Teamchef Herbert Müller zeigte sich nach der 25:26-Niederlage bei Olympiasieger Russland in der EM-Quali hoch zufrieden. "Wir können so stolz auf diese Mannschaft sein. Es ist unglaublich, wie sie ihr Herz in die Hände genommen haben und alles versucht haben, das Spiel zu gewinnen", meinte der Deutsche.
"Zweimal hatten wir die Chance auf den Ausgleich, hätten uns wie schon am Donnerstag (gegen Rumänien, Anm.) einen Punkt verdient. Sport kann echt grausam sein, und das war es heute. Trotzdem ist das Ergebnis eine Riesenüberraschung, aber darum können wir uns leider nichts kaufen. Diese Woche war das Glück nicht auf unserer Seite", meinte Müller in einer ÖHB-Aussendung weiter. "Wir hatten die schwerste Gruppe, hätten es uns absolut verdient, nach Frankreich zu fahren. In dieser Gruppe sechs Punkte zu erzielen, ist unglaublich." (APA, 3.6.2018)