Angefangen hat alles in Gmünd, mit dem Porsche 356.

Foto: Porsche Austria / Christian Houdek

Die Geschichte von Porsche und der dahinterstehenden Familie gäbe Stoff für eine packende Fernsehserie her, egal ob wir jetzt 70 Jahre (auf die Firma) oder über 100 Jahre zurückschauen (Übervater Ferdinand). Mit dem 356er als Käferderivat wurde der Grundstein für die Sportwagenmarke gelegt, mit seinem Nachfolger, dem 911er, dann ein schier unzerstörbarer Sportwagenmythos geschaffen.

Sechszylinder-Boxer

Keine einzige atemberaubende Erfindung, aber viele schlüssige Details prägen das Bild: Sechszylinder-Boxermotor, zuerst luft-, später wassergekühlt, zehn bis zwölf Liter auf 100 km für einen Supersportwagen, sensationell wenig Verbrauch: In den 1970ern begann ein "ordentliches" Automobil bei 16 Litern, jenseits von 20 war keine Seltenheit.

Kritisches Fahrverhalten durch Heckmotor und Heckantrieb vor allem bei nasser Fahrbahn galt nicht als gefährlich, sondern als sportlich. Die vollverzinkte Karosserie hatte zur Folge, dass bis heute viele Autos überlebt haben (äußerst ressourcenschonende Ökobilanz). Die ewige Modellpflege mit zugespitzten Derivaten machte aus einem exotischen Konzept ein jahrzehntelang in Superlativen schlagkräftiges Fahrobjekt.

Von der Auslage auf die Rennstrecke

Ein Porsche ist noch immer so ziemlich das einzige Serienauto, mit dem man sich direkt aus der Auslage auf die Rennstrecke wagen kann, ohne Sorge, gleich nach der dritten Runde mit überhitzten Bremsen und rauchendem Antrieb zu verglühen.

Letztlich sind Porsches die einzigen Supersportwagen (die SUVs sogar eingeschlossen), die man gleichzeitig als echte Großserienfahrzeuge anerkennen kann. Ein Porsche ist immer auch weitgehend alltagstauglich, was man von der technisch oft zickigen Konkurrenz nicht so einfach behaupten kann. (Rudolf Skarics, 6.6.2018)