Twitch-Streamerin Annemunition hat aufgezeigt, was Frauen zum Teil beim Online-Gaming ertragen müssen.

Foto: Annemunition

Twitch-Streamerin Annemunition hat aufgezeigt, was Frauen zum Teil beim Online-Gaming ertragen müssen. Sie spielte abseits des Streams den Taktik-Shooter "Rainbow Six Siege" und nahm die Geschehnisse auf. Auf Twitter veröffentlichte sie in weiterer Folge Ausschnitte aus der mehrstündigen Spiele-Session.

Das Video zu den Vorfällen von der Streamerin.

Beschimpft und beleidigt

So wurde sie unter anderem beschimpft, gefragt, was sie denn da eigentlich als Frau mache und ins Lächerliche gezogen. Auf Twitter kommentierte sie die Szenen mit den Worten "'Wieso verwendest du eigentlich den Sprach-Chat nicht?", 'Wieso kann ich keine Freundin finden, die auch spielt?' und 'Wieso mutest du Leute, die nachfragen, ob du eine Frau bist' – Hm, ich weiß es nicht".

Fertiggemacht, weil sie eine Frau ist

Die Kritik und Beleidigungen haben auch erwartungsgemäß keinerlei Grundlage. Die Spielerin beteiligt sich aktiv am Spielgeschehen und wird einzig dafür fertiggemacht, weil sie eine Frau ist. Mit den Worten "Wir sind nicht so, weil wir keine Frauen mögen. Wir sind so, weil du Scheiße bist", versucht aber trotzdem einer der Akteure das Verhalten zu rechtfertigen.

Anderen Gamerinnen geht es ähnlich

Fast 600.000 Aufrufe und sehr viel Zuspruch konnte das Video auf Twitter sammeln. Weitere Spielerinnen meldeten sich ebenso zu Wort und sagen, dass es ihnen regelmäßig sehr ähnlich geht. Gegenüber dem Gaming-Medium Kotaku sagte die Streamerin, dass sie es leid ist, dass derartiges Verhalten unter den Tisch gekehrt und mehr oder weniger akzeptiert wird. "Vielleicht macht mich das ja zu einem naiven Trottel, aber ich will nicht hinnehmen, dass wir beim Gaming nicht einfach netter zueinander sein können".

Fair-Play-Allianz ins Leben gerufen

Um toxisches Verhalten bei Online-Spielen zu bekämpfen, wurde kürzlich auch eine Fair-Play-Allianz ins Leben gerufen. Die teilnehmenden Firmen wollen sicherstellen, dass Gaming nicht von Beleidigungen und Mobbing von anderen Spielern vermiest wird. 70 Firmen sind mittlerweile Teil der Allianz, "Rainbow Six Siege"-Publisher Ubisoft ist kein Mitglied. (red, 05.06.2018)