Washington – Dass SpaceX buchstäblich hochfliegende Pläne hat, ist nichts neues. Im März beispielsweise verkündete das private US-Raumfahrtunternehmen von Tesla-Grüner Elon Musk, dass sie nach dem ersten Test einer Falcon Heavy im vergangenen Februar bereits 2019 die nächste Raketengeneration, eine Big Falcon Rocket (BFR) erstmals ins All schicken will.

Die Big Falcon Rocket soll schon im kommenden Jahr starten.
Illustr.: SpaceX

Neuer Weltraumwettlauf

Mittlerweile zeichnet sich sogar ein regelrechter Weltraumwettlauf zwischen US-Unternehmen ab: Nachdem Boeing verkündet hatte, noch vor SpaceX einen Menschen auf den Mars zu bringen, nahm Musk am vergangenen Freitag die Herausforderung an. 2024 sei demnach realistisch, so das Unternehmen. Neben dem Roten Planeten, hat das Unternehmen auch den Mond im Visier.

Video: So sahen die ursprünglichen Mond-Pläne von SpaceX aus.
VideoFromSpace

Diesen wollte SpaceX mit zahlenden Weltraumtouristen an Bord noch 2018 erstmals umrunden – doch daraus wird nun offenbar vorerst nichts: Wie die Firma mitteilte, wurde der Flug auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Mondumrundung werde "frühestens Mitte 2019, wahrscheinlich später" stattfinden, berichtete das "Wall Street Journal" am Montag.

Was den ehrgeizigen Plänen in die Quere gekommen ist, wurde nicht verkündet, möglicherweise kämpft Musk aber mit Problemen bei der Technik und der Produktion. Ein Sprecher der im US-Staat Kalifornien ansässigen Firma erklärte jedoch, SpaceX halte an dem Projekt fest, für das es eine wachsende Nachfrage gebe. Zu den nun anvisierten Zeiträumen äußerte er sich nicht.

Ein Dragon-Raumschiff der neuesten Generation sollte zwei zahlende Touristen rund um den Mond schicken.
Illustr.: SpaceX

Zwei private Mondumrunder

SpaceX war bisher zuversichtlich, zwei Privatpersonen in der zweiten Jahreshälfte 2018 vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ins All starten zu lassen. Sie hatten laut Musk bereits eine "beträchtliche" Anzahlung geleistet. Die Weltraumtouristen sollten die Reise an Bord einer weiterentwickelten Version der "Dragon"-Raumkapsel unternehmen. Bisher wurde mit diesem Raumschiff Material wie Essen, Ausrüstung und Treibstoff zur Internationalen Raumstation (ISS) gebracht. (red, APA, 5.6.2018)