Frage: Nun beginnen die Ferien und mein Sohn, zwölf Jahre alt, wird viel Zeit alleine zu Hause verbringen, da ich arbeiten muss. Ich fürchte, dass er nur Computer spielen oder blöde Youtube-Videos schauen wird. Wie kann ich da gegensteuern?

Antwort: Eines ist sicher. Nach einem anstrengendem Schuljahr brauchen Kinder erstmals Entspannung. Klar, dass sie dafür gern auch auf Youtube abhängen und Computer spielen. Die Sorge, Ihr Sohn könnte seine Zeit verplempern, ist sicher nicht unberechtigt.

Es wird jetzt darauf ankommen, die richtige Mischung an Aktivitäten zu finden. Welche Regeln gelten in Ihrer Familie während der Ferien? Überlegen Sie: Wann darf Ihr Sohn am Computer abhängen und wann wird es für ihn Zeit geistig wieder aktiv zu werden? Welche Aufgaben kann er, während Sie arbeiten, denn übernehmen? Wie kann er auch kreativ werden oder dazu motiviert werden, raus zu gehen?

Kinder können in den Ferien schon mal vor dem PC versumpfen.
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Endlich Zeit zum Spielen

Endlich, so werden manche Kinder finden, haben sie genug Zeit, um stundenlang zu spielen, sei es das unvermeidliche "Fortnite" oder ein anderes Computerspiel. Je nach Kind, Konzentrationsfähigkeit beziehungsweise der Fähigkeit auch aufhören zu können, spricht nichts dagegen, das auch zuzulassen.

Erlauben Sie Ihrem Kind doch einmal ausgiebig zu spielen. Wenn Sie und Ihr Sohn oder Ihre Tochter unter dem Schuljahr nicht unentwegt in Konflikten wegen des Spielens sind und Ihr Kind seine Grenzen an sich einschätzen kann, würde ich Ihnen raten, es einmal auszureizen. Irgendwann wird es Ihrem Kind wohl reichen und Sie können gemeinsam darüber sprechen, wann ein guter Zeitpunkt gewesen wäre, um aufzuhören.

Aufgaben im Haushalt

Zwölfjährige Kinder können durchaus Aufgaben übernehmen, die während des Schuljahres nicht so einfach sind: Einkaufen, kochen, Wäsche waschen, die Handys der Großeltern einrichten, babysitten, den Rasen mähen und vieles mehr. Manchmal müssen Kinder dazu überredet werden, vielleicht auch im Tauschhandel mit Onlinezeiten. Finden Sie die richtige Motivation für Ihr Kind und lassen Sie nicht locker.

Nicht immer fällt es Kindern leicht, die Initiative zu ergreifen, um etwas mit Freunden zu unternehmen. Manchmal müssen Eltern sie motivieren, manchmal können sich Eltern auch abwechseln, mehrere Kinder übernehmen und etwas unternehmen. Schließen Sie sich mit anderen kurz und treffen Sie auch Abmachungen mit Ihrem Kind. Wie wär es etwa damit: Ein Tag mit Freunden an der Konsole spielen, ein Tag ins Freibad.

Vorbild sein

Nicht zuletzt: Kinder lernen auch mit zwölf Jahren noch viel vom Verhalten ihrer Eltern, auch wenn sie es nicht (mehr) zugeben werden. Wenn wir selbst also müde nach unserem Arbeitstag nur mehr hinter irgendwelchen Bildschirmen versinken, warum sollten unsere Kinder dann anders reagieren? Also: Ran an den eigenen Schweinehund und ab ins Freibad statt vor den Fernseher. Vielleicht sogar einmal ohne Kinder. Sollen sie doch sehen, dass es draußen echt schön ist. (Barbara Buchegger, 6.7.2018)

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