Der Bohrer des Marsrovers Curiosity lässt seine Proben in die Öffnung des Analyselabors fallen. Technische Probleme hatten derartige Untersuchungen in den vergangenen Monaten verhindert.
Foto: NASA/JPL-Caltech/MSSS

Pasadena – Nachdem es zuvor etwas ruhiger um den fleißigen Marsrover geworden ist, hat Curiosity vor wenigen Tagen wieder von sich Reden gemacht: Forscher präsentierten in "Science" die Untersuchungsergebnisse von Gesteinsproben, in denen sie Hinweise auf komplexe organische Chemie in Marssedimenten entdeckt hatten, eine wichtige Grundlage für die Entwicklung von Leben.

Möglich war dies nur mithilfe seiner Onboard-Labors und ausgeklügelten Werkzeugen. Eines der wichtigsten ist zweifellos der kleine Schlagbohrer an der Spitze eines etwa zwei Meter langen Roboterarms, mit dessen Hilfe Curiosity bis zu fünf Zentimeter tief in Gestein bohren kann.

Vorübergehender Verlust

Im Dezember 2016 trat jedoch ein Schaden an dem Bohrer auf und der Rover war mehr als ein Jahr dazu gezwungen, auf dieses essenzielle Instrument zu verzichten. Die letzte Gesteinsprobe vor dem Ausfall wurde im Oktober 2016 genommen. Nun allerdings konnten Nasa-Ingenieure mit erfreulichen Nachrichten aufwarten: Es war ihnen gelungen den Bohrer wieder zu aktivieren.

Wie die US-Raumfahrtbehörde auf ihrer Webseite mitteilte, war die aktuelle Aufgabe "nicht einfach". Das Team rund um den zuständigen Projektmanager Jim Erickson im kalifornischen Pasadena hat einige Monate daran gearbeitet, den Rover wieder einsatzbereit zu machen.

Am 20. Mai habe Curiosity erstmals mithilfe einer neuen Methode namens "feed extended drilling" eine Gesteinsprobe genommen. Einen Tag später sei diese erfolgreich zur Analyse in das interne Gesteinslabor des Rover transferiert worden. Laut Nasa ermöglicht dies den Forschern, ihre Studien am Mars-Berg Mount Sharp wieder aufzunehmen.

Präzision ist nach Angaben der Nasa besonders wichtig, um genau die richtige Menge Gesteinspulver zu entnehmen. Nimmt der Rover zu wenig Material auf, dann gibt es keine akkuraten Ergebnisse. Nimmt er zu viel auf, droht das Gerät zu verstopfen.

Details über die Vergangenheit des Roten Planeten

Der Bergrücken des Mount Sharp, eigentlich Aeolis Mons, enthält nach ersten Erkenntnissen der Nasa-Forscher unter anderem Eisenoxid. Von den Erkundungen des Rover erhoffen sich die Wissenschafter unter anderem neue Erkenntnisse über die Entstehung des Planeten. (red, APA, 10.6.2018)