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Kevin Durant arbeitet unter dem Korb.

Foto: Reuters

Cleveland (Ohio) – Die Golden State Warriors stehen nach einem 110:102-(52:58)-Sieg bei den Cleveland Cavaliers vor der erfolgreichen Titelverteidigung in der National Basketball Association (NBA). Angeführt vom mit 43 Punkten, 13 Rebounds und sieben Assists überragenden Kevin Durant stellten die "Dubs" am Mittwochabend (Ortszeit) bereits auf 3:0 in der "best of seven"-Finalserie.

"Das war unglaublich, was er heute Abend da draußen gemacht hat. Als Coach ist es ein echter Luxus, einen Spieler wie 'KD' zu haben", lobte Warriors-Trainer Steve Kerr seinen Matchwinner, der noch nie zuvor so viele Punkte in einer Play-off-Partie erzielt hatte. Vor allem aus der Distanz machte Durant seinem ungeliebten Spitznamen "The Slim Reaper" (der schlanke Sensenmann) alle Ehre, indem er sechs seiner neun Dreipunkteversuche versenkte. "Einige dieser Würfe kann wohl niemand anderer außer ihm treffen", lautete die Einschätzung von Kerr.

Trotzdem

Bei den Gastgebern legte Superstar LeBron James mit 33 Punkten, elf Assists und zehn Rebounds ein Triple-Double auf, das insgesamt 23. seiner Karriere in der Postseason und zehnte in einem Endspiel. Außerdem verbesserte der 33-Jährige mit seinem bereits 110. Play-off-Match mit zumindest 30 Zählern den NBA-Rekord des legendären Michael Jordan (109).

Trotzdem wird der "King" in seinem inzwischen neunten NBA-Finale und achten en suite wohl am Ende zum sechsten Mal als Verlierer dastehen, da sich bisher in 131 Fällen in der besten Basketball-Liga der Welt noch nie ein Team nach einem 0:3-Rückstand noch durchgesetzt hat. Sollten die Warriors auch Spiel vier, das bereits in der Nacht auf Samstag (3.00 Uhr MESZ/live DAZN) erneut in Cleveland stattfindet, gewinnen, würde James zum zweiten Mal nach seinem Finaldebüt im Jahr 2007 eine Endspielserie zu null verlieren.

Dabei hatten die "Cavs" dank einer 28:16-Überlegenheit am Rebound die erste Hälfte bestimmt und waren zwischenzeitlich sogar schon mit 13 Punkten (50:37/20.) vorangelegen. Doch Durant hielt die Warriors zunächst praktisch im Alleingang in der Partie, er hatte bereits zur Pause 24 Punkte und acht Rebounds stehen. Und wie vor einem Jahr beim 118:113-Auswärtssieg in Cleveland entschied "KD" die Partie mit einem Dreier in der Schlussminute – diesmal aber aus rund zehn Metern und damit aus deutlich größerer Entfernung. "Er ist ein Todesschütze", meinte James zu dieser Szene.

Eingesprungen

Die gefürchteten "Splash Brothers" Stephen Curry (11) und Klay Thompson (10) kamen dagegen im gesamten Match zusammen gerade einmal auf 21 Zähler. Vor allem Kapitän Curry, der in den ersten beiden Spielen jeweils Warriors-Topscorer gewesen war und zuletzt mit neun versenkten Dreiern für einen NBA-Finalrekord gesorgt hatte, enttäuschte diesmal schwer. Erst der zehnte und letzte seiner Distanzwürfe landete im Korb – zum laut Durant allerdings "wichtigsten Zeitpunkt", nämlich zur 101:97-Führung im Finish.

In diesem stand das berühmt-berüchtigte "Megadeath-Lineup" von Golden State auf dem Parkett, da Forward-Guard Andre Iguodala nach sechs Matches Zwangspause wegen einer Knieblessur sein Comeback gab. Und der wertvollste Spieler (MVP) der Finalserie beim Titelgewinn 2015 zeigte in der "Crunch Time", wie gefährlich er im Verbund mit den vier All-Stars Curry, Durant, Thompson und Draymond Green ist. Damit endete die Heimsiegesserie der "Cavs", die zuvor acht Mal en suite in der Quicken Loans Arena gewonnen hatten. (APA, 7.6.2018)

Play-off-Ergebnis der National Basketball Association (NBA) vom Mittwoch ("best of seven") – Finale, 3. Spiel:
Cleveland Cavaliers – Golden State Warriors 102:110 (58:52)
Stand in der Serie: 0:3.