Westlich von Rosenburg erstreckt sich entlang des Kamp eine unberührte Gegend: keine Straßen, keine Ortschaften, nur ein paar Wander- und Forstwege. Der Kamp schlängelt sich hier, zwischen den Ortschaften Steinegg und Rosenburg, durch ein enges, dicht bewaldetes Tal. Zwar gibt es ein Kraftwerk, aber dieses ist mini. Die wunderschöne, fast kreisrunde Flussschlinge, die der Kamp um den Umlaufberg macht, wird dabei abgeschnitten und das Gefälle in dem 1907 erbauten Kraftwerk zur Stromgewinnung genutzt.
Eingriff in die Natur
Nun ist der Energieversorgung Niederösterreich die Energieausbeute dieser alten Kraftwerksanlage zu gering, auch benötigt diese eine Modernisierung. Die geplanten Baumaßnahmen bringen aber viele Anrainer des Flusses auf die Palme. Ein Abtragen der unwirtschaftlichen Anlage, sodass der Kamp überhaupt den Gesetzen der Natur überlassen wird, ist für die Kraftwerksbetreiber keine Option. Naturschützer hatten dies gefordert, im Hinblick darauf, dass die Ausbeute auch bei einem modernisierten Kraftwerk in keinem Verhältnis zu dem großen Eingriff in die Natur stehe.
Derzeit sind die Vorbereitungen zu dem Bau in einer heißen Phase. Eine Umweltverträglichkeitserklärung wurde veröffentlicht. Bis Mitte Juni können Stellungnahmen eingebracht werden. Wer sich also einen Überblick über die Schönheit des Kamps machen will, muss sich beeilen.
Blick auf den Fluss
Eine Wanderung zwischen Rosenburg und Steinegg ist nicht schwierig. Die Strecke ist mit roter Markierung und gelben Hinweisschildern gut gekennzeichnet. Nur ist der Weg halt ziemlich lang, und die Gegend ist so einschichtig, dass es unterwegs nicht einmal eine Raststation gibt. Das früher romantische Gasthaus in Steinegg wird derzeit in ein Mehrfamilienwohnhaus umgebaut. Also muss man sich unterwegs selbst versorgen. Die einzigen Flussübergänge befinden sich bei Rosenburg und Steinegg.
Besonders zu empfehlen ist die etwa drei Kilometer lange Strecke entlang der Kampschlinge rund um den Umlaufberg. Hier wandert man immer mit Blick auf den Fluss; beim Rest der Strecke ist dies wegen der dichten Bewaldung meistens nicht der Fall. (Johanna Ruzicka, 8.6.2018)
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