Die Shot Clock feiert in Atzenbrugg ihre Premiere.

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Atzenbrugg – Dem Österreicher Clemens Prader ist die zweifelhafte Ehre zuteilgeworden, als erster Golfer beim Shot Clock Masters in Atzenbrugg einen Strafschlag für eine Zeitüberschreitung bekommen zu haben. Der Kitzbüheler war am Samstag am Grün der sechsten Spielbahn mit seinem Putt um 4 Sekunden zu spät dran.

Die European Tour setzt beim mit 1 Mio. Euro dotierten Turnier in Österreich erstmals durchgehend eine sogenannte "Shot Clock" ein. Diese Stoppuhr lässt den Spielern 40 bzw. 50 Sekunden Zeit für die Vorbereitung und die Vollendung ihrer Schlages. Bei einer Zeitüberschreitung gibt es einen Strafschlag. Ziel ist, das Spiel deutlich zu beschleunigen.

Bis Samstag gab es keine Probleme, dafür aber deutlich schnellere Spielrunden. An den ersten zwei Tagen blieben gleich neun Flights unter vier Stunden, der schnellste war nur 3:47 Stunden unterwegs gewesen.

"Nicht gehört"

Die Referees verkünden am Platz laut, wann sie die Stoppuhr starten. "Ich war Erster zum Putten und habe ihn einfach nicht gehört. Weder mein Caddie noch ich haben ihn gehört", klagte Prader. Der 39-jährige Tiroler war erst am Dienstag informiert worden, dass er noch einen Platz im Feld bekommt und hatte dann etwas unerwartet wie der 49-jährige Markus Brier sogar den ersten Cut geschafft. Nach seiner 76er-Runde und bei gesamt 6 über Par ist Prader am Schlusstag im Diamond Country Club aber nicht mehr dabei, weil am Sonntag nur noch die besten 60 Spieler antreten dürfen.

Prader war über die "Rote Karte" so sauer, dass er am nächsten Loch gleich einen Chip zum Birdie lochte. "Offenbar spiele ich am besten, wenn ich grantig bin", sagte Prader.

Auch der Schotte Grant Forrest kassierte einen Zeit-Penalty. Er war mit seinem Annäherungsschlag auf der 15. Spielbahn drei Sekunden zu spät dran. Die Tour hatte sich wegen der erstmals angewendeten Uhr anfangs noch sehr tolerant verhalten. Nach und nach drücken die Refs aber offenbar etwas schneller auf den Startknopf. (APA, 9.6.2018)