Hannover – Der US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, will einen Handelskrieg zwischen Deutschland und den USA verhindern. "Ich setze mich dafür ein, den Handelskonflikt zu lösen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen", sagte Grenell dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Montagsausgaben).

Mit Blick auf mögliche US-Strafzölle auf Autoimporte, welche die deutsche Automobilindustrie besonders treffen würden, sagte Grenell: "Ich bin ein großer Autofan und weiß um die Bedeutung dieser Industrie."

Grenell betonte die Verflechtung der deutschen und der US-Industrie in diesem Bereich. "Wenn Sie zum Beispiel einen BMW X3 in Deutschland kaufen, müssen Sie ihn aus den USA importieren, da er nur in Spartanburg in South Carolina hergestellt wird", sagte der Diplomat.

Glaubt nicht an Handelskrieg

Grenell sagte weiter, dass er nicht an einen Handelskrieg zwischen den USA und Deutschland glaube. "Ich denke, beide Seiten sind daran interessiert, weitere Konflikte zu vermeiden, aber es dauert seine Zeit", sagte Grenell. Die Verhandlungen zwischen über 20 Ländern erforderten mehr Koordination als bilaterale Beziehungen. "Ich glaube, wir werden noch weitere Manöver beider Seiten sehen, aber ich bin zuversichtlich, dass wir den Streit beilegen können", sagte Grenell. "Alle wissen, wie viel auf dem Spiel steht."

US-Präsident Donald Trump hatte am Samstag nach seiner vorzeitigen Abreise vom G7-Gipfel in Kanada erneut mit Strafzöllen auf die Einfuhr von Autos gedroht. Zuvor hatte er bereits Strafzölle auf Stahl und Aluminium unter anderem aus der EU verhängt. Am Montagvormittag (Ortszeit) bekräftigte er in einer Reihe von Tweets aus Singapur wieder scharfe Kritik am Handelsüberschuss der EU-Staaten mit den USA. (APA, 11.6.2018)