Bis 2050 dürfte die Zahl der Demenz-Patienten auf 41 Millionen steigen.

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Im Jahr 2017 lebten in den 35 OECD-Mitgliedsstaaten fast 19 Millionen Menschen mit Demenz-Erkrankungen – zumeist Morbus Alzheimer. Bis 2050 dürfte die Zahl der Betroffenen auf fast 41 Millionen steigen, heißt es in einem neuen Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit.

Der Report trägt den Titel: "Benötigte Versorgung – Das Leben von Menschen mit Demenz verbessern" ("Care Needed – Improving the Lives of People with Dementia"). Während in Südafrika offenbar nur rund 2,5 Personen pro 1.000 Einwohner von Demenz betroffen sind, sind es im OECD-Durchschnitt etwa 15, in Österreich knapp 20 und in Japan als Spitzenreiter bereits fast 25 pro 1.000 Personen.

Während 22 der OECD-Länder bereits Strategien zum gesundheits- und sozialpolitischen Umgang mit dem wachsenden Problem der Demenzerkrankungen entwickelt haben, gibt es nur von 22 Staaten Schätzungen über die Häufigkeit der Diagnosestellung. Diese ist ein spezielles Problem. "In vielen Fällen sind Ärzte in der Primärversorgung nur schlecht vorbereitet, um die Diagnose Demenz stellen zu können. Sie stellen eine korrekte Diagnose nur bei 50 bis 75 Prozent der Betroffenen", heißt es in dem Report.

Eine Billion Dollar

Nur zwei Staaten (Dänemark und Großbritannien) hätten Pläne, das zu verbessern. Die Diagnose einer solchen Erkrankung ermöglicht erst den Zugang zu entsprechender Betreuung und zu medizinischer Behandlung.

Die Kosten der Demenzerkrankungen dürften in der OECD bereits rund eine Billion US-Dollar (848,18 Mrd. Euro) ausmachen. Mit dem Wachsen der durchschnittlichen Lebenserwartung werden sie weiter ansteigen. In der Altersgruppe der 65- bis 69-Jährigen leiden rund zwei Prozent der Menschen an diesen Hirnleistungsstörungen, unter den 85- bis 89-Jährigen sind es bereits 20 Prozent, unter den über 90-Jährigen 41 Prozent. (APA, 13.6.2018)