Die Oberösterreicher fahren täglich 26,6 Millionen Kilometer mit dem Auto.

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Linz – Die SPÖ Oberösterreich fordert eine für alle öffentlichen Verkehrsmittel gültige Netzkarte im Bundesland. Bisher gebe es nur streckengebundene Jahres-, Monats-, Wochen- und Tageskarten. "Von einer eigentlich im Regierungsprogramm festgeschriebenen Netzkarte hört man nichts mehr", kritisierte Verkehrssprecher Erich Rippl in einer Aussendung am Dienstag.

Durch die derzeitige Streckenbindung der Tickets seien die Öffis nur eingeschränkt leistbar und benutzbar. Viele Haushalte seien gezwungen, einen Zweit- oder Drittwagen anzuschaffen, um flexibel zu sein. Ein Mittelklasse-Pkw verursache laut ÖAMTC Kosten von durchschnittlich rund 6.000 Euro im Jahr. Das SPÖ-Modell könne eine echte Alternative sein.

Alle im Landtag vertretenen Parteien seien sich darüber einig, dass der öffentliche Verkehr umweltfreundlich und klimaschonend ist und weniger Kosten für die Allgemeinheit verursache als der motorisierte Allgemeinverkehr. Doch es gebe seit Jahren nur Ankündigungen und Beschwichtigungen in Sachen attraktivere, flexiblere und leistbarere Öffis, warf Rippl dem zuständigen Landesrat vor.

Täglich 26,6 Millionen Kilometer

Die Oberösterreicher fahren täglich 26,6 Millionen Kilometer mit dem Auto und legen nur 7,3 Millionen Kilometer zu Fuß, mit dem Rad oder mit Öffis zurück, zeigten Daten des Verkehrsministeriums. Hier sieht die SPÖ ein riesiges Potenzial zur Steigerung. Als Vorbild nennt die Partei Tirol und Vorarlberg, wo streckenungebundene Jahres- und Zeitkarten seit Jahren erfolgreich angeboten werden. Auch die Anzahl der Unfälle und dadurch verursachtes Leid bzw. Kosten ließen sich durch ein flexibles Gesamt-Ticket reduzieren. (APA, 12.6.2018)