Singapur / Mountain View – Das offizielle amerikanische Video zum Gipfel von US-Präsident Donald Trump mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un ist jetzt auch im Internet zu sehen. Der vier Minuten und elf Sekunden lange Film, der zunächst nur Kim und einigen anderen Mitgliedern der nordkoreanischen Delegation gezeigt wurde, steht nun auf Youtube.

Darin wird Kim vor Augen geführt, wie er mit einem neuen Kurs – so wörtlich – zum "Helden seines Volkes" werden könnte. Trump sagte zum Abschluss des Gipfels: "Ich glaube, er hat es gemocht."

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Das Video, produziert von einer Firma namens "Destiny Pictures" (in etwa: "Schicksalsbilder"), ist ganz im Stil eines Imagefilms aus der Geschäftswelt gehalten. Darin wird Nordkorea in bunten Farben eine große Zukunft aufgezeigt, untermalt von dynamischer Musik. Dazu wurden Schwarz-Weiß-Bilder gegengeschnitten, die die militärische Vergangenheit zeigen. Eine der Szenen, die die Zukunft symbolisieren sollen, stammt aus der Kuppel des Reichstags in Berlin.

"Vielleicht einmalige Chance"

Aus dem Hintergrund ist eine ernste Männerstimme zu hören, die Kim ermahnt, eine "vielleicht einmalige Chance" auch zu nutzen. An anderer Stelle heißt es: "Wird er in die Hand des Friedens einschlagen?" Dann ist Trump zu sehen, wie er seine Hand in die Höhe hält. An anderer Stelle heißt es, von sieben Milliarden Menschen auf der Welt könnten "nur wenige Geschichte schreiben". Und weiter: "Zwei Männer, zwei Führer, ein Schicksal". Einmal taucht zusammen mit Trump auch Hollywood-Star Sylvester Stallone ("Rocky", "Rambo") auf.

Trump berichtete nach dem Gipfel, dass die Amerikaner den Nordkoreanern den Film auf einem iPad gezeigt hätten. Er fügte hinzu: "Ich glaube, sie waren fasziniert davon." Falls dem so war, wird die Begeisterung nicht überall geteilt. Der US-Abrüstungsexperte Jon Wolfsthal sagte der britischen Zeitung "The Guardian" mit Blick auf Trumps Zeit als Geschäftsmann: ""Das ist genau die Art Video, die ein Immobilienentwickler potenziellen Kunden zeigt. Ich habe meine Zweifel, ob das den gewünschten Effekt hatte." (APA, 13.6.2018)