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St. Petersburg

Steckbrief: Zar Peter I. wollte mit der Stadtgründung im Jahr 1703 "ein Fenster nach Europa" aufmachen. Wer heute durch diese Fenster reinschaut, sieht 2.300 Paläste, 42 Inseln und 68 Flussläufe oder Kanäle, seit 1991 ist das Zentrum Unesco-Welterbe.

Insidertipp: Samstags und sonntags findet man auf dem riesigen Flohmarkt nahe der Metro-Station Udelnaja Versatzstücke aus der Sowjetunion und allerhand Kurioses.

Essen & Trinken: Im feschen Café Ziferburg hat sich eine Moskauer Mode eingeschlichen: Gäste zahlen dort pro Stunde Verweildauer und können währenddessen konsumieren, so viel sie wollen.

Wohnen: Etwa im Hotel Indigo in einem neoklassizistischem Palast (DZ rund 250 Euro).

Entfernung zu Moskau: 635 km

Foto: Getty Images /Kazakov

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Moskau

Steckbrief: Zählt man den asiatischen Teil Istanbuls nicht mit, ist Moskau mit mehr als zwölf Millionen Einwohnern die größte Stadt Europas. Wer es in der Megalopolis durch die endlosen Staus schafft, bekommt einen Logenplatz im Weltgeschehen.

Insidertipp: Um 70 Eurocent fährt man mit der schönsten U-Bahn der Welt am besten zur Metrostation Worobjowy Gory. Von der Station auf einer Brücke hat man einen herrlichen Blick über die ganze Stadt.

Essen & Trinken: Im SB-Restaurant des staatlichen Kaufhauses GUM gibt es leistbare, authentisch russische Küche.

Wohnen: Hotels sind fast überall unverhältnismäßig teuer, günstig ist zum Beispiel das zentral gelegene Hotel de Paris (DZ ab 115 Euro) oder das legendäre Godzillas Hostel (ab 38 Euro).

Foto: Getty Images/Mlenny

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Kaliningrad

Steckbrief: Die Enklave im Baltikum stellt in Russland eine architektonische Ausnahmeerscheinung dar: Sie erinnert eher an Danzig oder Tallinn. Das Stadtgebiet ist von großzügigen Parks durchzogen.

Insidertipp: Beim Spaziergang durch das Amalienau-Viertel, westlich des Zentrums gelegen, oder im Bezirk Fischerdorf am Fluss Pregel lässt sich die Vorkriegsbebauung noch nachvollziehen.

Essen & Trinken: Im Restaurant Poljandija (im Badeort Swetlogorsk direkt am Strand) ist gute baltische und polnische Küche zuhause: Serviert wird Suppe aus Rindermagen oder Bigos, ein Eintopf aus Kohl, Fleisch und Dörrzwetschken.

Wohnen: Das hübsche Hotel Kaiserhof liegt direkt am Fluss Pregel, tadelloser Service und DZ ab 125 Euro.

Entfernung zu Moskau: 1.090 km

Foto: Getty Images/danilovi

Rostow am Don

Steckbrief: Die Stadt gilt als Homebase der Don-Kosaken und Tor zum Kaukasus. Soweit das Historische. Heute ist die Stadt jung und stellenweise überraschend schrill. Insider-Tipp: Was dem Wiener der Donaukanal, ist dem Ros tower das Donufer. Hier werden in Sommernächten recht wildwüchsig Feste gefeiert und Schaschlikspieße gegrillt.

Essen & Trinken: Im Grand-Café Rafinad gibt es das herzhafteste Frühstück der Stadt – Syrniki (kleine Palatschinken), Omelettes, Pasteten und Gurjew-Grießbrei. Das reicht bis zum Abend.

Wohnen: Das Hotel Attaché ist das erste Haus am Platz. Einfache, saubere Zimmer; mit einem typisch russischen Speisesaal wie original aus der Sowjetunion – DZ ab 70 Euro.

Entfernung zu Moskau: 960 km

Foto: Getty Images/iStockphoto/YURY_TARANIK

Sotschi

Steckbrief: Seit den Olympischen Winterspielen 2014 ist der subtropische Bade-, Kur- und Wintersportort am Schwarzen Meer auch international ein Begriff. Die Stadt ist sehr multikulturell, rund ein Fünftel der Bevölkerung hat armenischen Background.

Insidertipp: Seit 2013 ist es in Russland verboten, sich offen als schwul oder lesbisch zu zeigen. Die legendären Travestieshows im Cabaret Majak boomen seither nur noch mehr.

Essen & Trinken: Richtig gute Chatschapuri, also kaukasische Pizza, gibt’s im Café Stari Basar am Hafen.

Wohnen: Leistbarer, ruhiger und oft stilvoller als im Zentrum wohnt man außerhalb von Sotschi – etwa im Gorki Plaza Hotel (DZ rund 50 Euro) im Skiort Gorki Gorod.

Entfernung zu Moskau: 1.360 km

Foto: Getty Images/iStockphoto/katalinks

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Nischni Nowgorod

Steckbrief: "Moskau ist das Herz, St. Petersburg der Kopf und Nischni Nowgorod die Tasche", besagt ein russisches Sprichwort in Anlehnung an die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt. Tatsächlich machte sie früher Moskau als Handelszentrum Konkurrenz.

Insidertipp: Die Fahrt mit der längsten Seilbahn Europas über Wasser dauert 15 Minuten, die Aussicht über die Wolga ist spektakulär.

Essen & Trinken: Das Restaurant Besuhow ist eines der wenigen mit Flair in der Stadt. Und zum Glück gibt es nicht nur internationale, sondern auch russische Küche.

Wohnen: Das Nikitin Hotel ist in einem charmanten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert untergebracht und liegt an der Wolga – DZ ab 75 Euro.

Entfernung zu Moskau: 400 km

Foto: Getty Images/ANGHI

Jekaterinburg

Steckbrief: Aus dem einst bescheidenen "Tor zu Sibirien" ist eine Großstadt mit guter Infrastruktur geworden. Vor der Kulisse des Uralgebirges klotzt eine Skyline aus modernen Hochhäusern.

Insidertipp: Die Stadt hat eine lebendige Musiker-Community, die für sich beansprucht, den "Ural-Rock" erfunden zu haben – nachzuhören etwa in der Großraumrussendisco Dom Petschati.

Essen & Trinken: Besucher zieht es oft in die Villa Troekurow. Angela Merkel hat hier Tintenfisch gegessen, origineller ist der Salat mit Hirschfleisch.

Wohnen: Das einfache, aber komfortable Hostel Vosa-Lavandula (DZ ab 25 Euro) liegt wunderbar zentral und ist geschmackvoller als viele Hotels in der Stadt.

Entfernung zu Moskau: 1.418 km

Foto: Getty Images/iStockphoto/Afrumgartz

Saransk

Steckbrief: Die ursprünglichen Einwohner der Stadt sind Mordwinen, die finno-ugrische Tradition lebt in der Folklore fort. Das gefällt auch dem Neo-Russen Gérard Depardieu, der hier eine Wohnung besitzt.

Insider-Tipp: Um zu erfahren, wie das Leben der Mordwinen in der Region war, fährt man rund eine Stunde nach Staroje Schajgowo, dort befindet sich Staraja Terismorga, eine Art bewohntes Freilichtmuseum.

Essen & Trinken: Das Otmennaja pelmennaja erinnert an ein gemütliches skandinavisches Café – serviert werden eine Vielfalt von Pelmeni-Teigtascherln und tolle Salate.

Wohnen: Im zentral gelegenen Hotel Meridian erwarten einen viel Plüsch und geräumige Zimmer – DZ ab € 100.

Entfernung zu Moskau: 513 km

Foto: Getty Images/iStockphoto /OlgaSiv

Kasan

Steckbrief: Die muslimischen Tataren leben in Kasan seit Jahrhunderten Seite an Seite mit der russisch-orthodoxen Gemeinde. Die Hauptstadt von Tatarstan ist eine der ältesten Städte Russlands.

Insidertipp: Die Alafuzow-Fabrik sowie dutzende Wohnblocks in den Trabantenstädten bilden die Leinwände für gigantische Murals. Die Kasaner Street-Art-Szene ist herausragend.

Essen & Trinken: Die orientalisch-usbekische Küche wie sie in der Drewnjaja Buhara geboten wird, ist nicht nur unter Tataren beliebt.

Wohnen: Apartments sind eine gute Alternative zu den relativ uninteressanten Hotels – der Komplex in der Komsomolskaja-Straße 1 bietet fantastische Ausblicke auf die Wolga.

Entfernung zu Moskau: 720 km

Foto: Getty Images/iStockphoto/bladerunner7

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Wolgograd

Steckbrief: Das ehemalige Stalingrad wurde im Zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört. Im Stadtbild dominieren monumentale Denkmäler, die an die Gräuel des Krieges erinnern. Das heutige Wolgograd ist aber eine sehr junge, lebendige Stadt.

Insidertipp: In der Wolgodonskaja-Straße existiert noch ein Fleckerl der alten Stadt, wie sie gegen Ende des 18. Jahrhunderts ausgesehen haben muss.

Essen & Trinken: Das Schafran ist ein orientalisches Lokal mit guter Atmosphäre und viel Bling-Bling, die Küche vielfältig von russisch über ukrainisch bis hin zu aserbaidschanisch.

Wohnen: Das Hotel Wolgograd verbindet sowjetischen Charme mit komfortablen Zimmern und guter Lage – DZ ab 60 Euro.

Entfernung zu Moskau: 914 km

Foto: Getty Images

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Samara

Steckbrief: Die 68 Meter hohe, originale Sojus-Rakete auf dem Koslow-Platz verrät, worum sich alles in der Stadt dreht: Sie ist das Raumfahrtzentrum Russlands.

Insidertipp: Zusätzlich zum Raumfahrt-Museum, das unter der Rakete eingerichtet wurde, lockt das amüsante Lada-Museum (AwtoWAS-Museum) in der Nachbarstadt Toljatti mit Sondermodellen des berühmten russischen Automobils.

Essen & Trinken: Das Russkaja Ochota erinnert an eine rustikale Jagdhütte – auf der Karte steht konsequenterweise viel Wild.

Wohnen: Solide ausgestattet, gut gelegen und mit Blick über die Stadt sowie die Wolga-Schleife bietet das 7 Avenue Hotel & Spa Doppelzimmer um rund 100 Euro.

Entfernung zu Moskau: 860 km

Foto: Getty Images/blinow61

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Infos & Anreise

Flüge: Nonstopflüge von Wien nach Moskau bieten zum Beispiel Austrian, Aeroflot und UTair an. Effiziente Inlandsflugverbindungen zwischen den russischen (WM-)Städten sind durch das Netzwerk der Fluglinie S7 gegeben.

Unterkunft: Vernünftige, leistbare Hotelzimmer sind in vielen russischen Städten auch ohne WM Mangelware. Nun hat sich die russische Behörde für Verbraucherschutz die Moskauer Nächtigungspreise von 700 Hotels während der WM angeschaut und kam zu dem wenig überraschenden Schluss: Preissteigerungen bis zu 600 Prozent in der ohnehin teuren Stadt sind an den Spieltagen absolut drin.

Außerhalb der Spieltage sind in manchen Hostels noch Restplätze verfügbar: dazu zählt etwa das älteste und bekannteste der Stadt, das quirlige Godzillas Hostel oder das Jedi Hostel mit seinen Schlafkapseln nach japanischem Vorbild. Gerade in Moskau böte es sich an, auf Wohnungsvermittler à la Airbnb auszuweichen.

Der große Nachteil: Ausländer, die sich länger als sieben Tage in Russland aufhalten, sind per Gesetz dazu verpflichtet, die örtlichen Behörden per Post mittels Meldeformular darüber zu informieren, wo sie logieren. Hotels nehmen einem das in der Regel ab, Airbnb-Vermieter aber nur sehr selten.

Visum: Für die Einreise nach Russland wird ein Visum benötigt. Das Visazentrum befindet sich in der Neulinggasse 29, 1030 Wien, Tel. +43720228426, E-Mail: info.rusvienna@vfshelpline.com, www.vfsglobal.com/Russia/Austria

Während der WM besteht eine Ausnahmeregelung für die visumsfreie Einreise; Infos dazu und weitere WM-Reiseinfos unter: Fußball-WM 2018: Nützliche Reisetipps für Fans

(Sascha Aumüller, RONDO, 14.6.2018)

Foto: Getty Images/ewastudio