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Eugene Kaspersky weist die Vorwürfe zurück.

Foto: reuters/TURNER

Das EU-Parlament hat den russischen Antivirus-Hersteller Kaspersky Lab in einem aktuellen Entschließungsentwurf als "böswillig" bezeichnet und fordert auf, die Nutzung in der öffentlichen Verwaltung zu überprüfen und zu verbieten. Das sorgte für Aufsehen – und Ärger bei Kaspersky, woraufhin sich der CEO des Unternehmens, Eugene Kaspersky, auf Twitter zu Wort meldete.

Kooperation pausiert

"Wir haben die EU seit 20 Jahren beschützt, indem wir mit Behörden kooperiert haben, um Cyberkriminelle zu fassen. Aufgrund der aktuellen Entscheidung des EU-Parlaments sehen wir uns gezwungen, unsere Kooperation mit Organisationen wie Europol und dem Projekt 'No More Ransom' auf Eis zu legen", so Kaspersky. Die Entscheidung würde Cyberkriminalität in Europa willkommen heißen. Die Art, wie Partnerschaften bisher durchgeführt wurden, sei vorbei, bis das EU-Parlament sie zurücknimmt, schreibt der Gründer und Chef des Unternehmens weiter.

Kaspersky kämpft aufgrund seines russischen Hintergrunds immer wieder mit Spionagevorwürfen. In den USA und in Litauen ist die Nutzung der Programme des Unternehmens bei Behörden bereits untersagt, auch in Großbritannien wird davor gewarnt. Man befürchtet eine Einflussnahme durch die Regierung in Moskau. Kaspersky weist die Vorwürfe zurück und hat Teile der Infrastruktur aus diesem Grund in die Schweiz verlegt. (red, 16.6.2018)