Ankara – Im Zusammenhang mit dem Putschversuch vor knapp zwei Jahren hat die türkische Justiz weitere 124 Personen festgenommen. Die Personen sollen Anhänger der Gülen-Bewegung sein, wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag berichtete.

Die türkische Regierung macht den Prediger Fethullah Gülen, der in den USA im Exil lebt, für den Aufstand am 15. Juli 2016 verantwortlich. Die Razzia fokussierte sich demnach auf die zentraltürkische Stadt Konya.

In der Türkei werden am Sonntag Präsident und Parlament neu gewählt. Die Zustimmung für Amtsinhaber Tayyip Erdogan hat zuletzt etwas nachgelassen. Die Festgenommenen sollen hochrangige Militärangehörigen religiösen Beistand geleistet haben. Bisher sind nach Angaben der Vereinten Nationen im Zusammenhang mit dem Putschversuch 160.000 Menschen verhaftet und noch einmal so viele vom Staatsdienst suspendiert worden. Gegen 50.000 Personen wurde demnach Anklage erhoben, sie sind während ihres Prozesses in Haft. Kritiker Erdogans werfen ihm vor, den Putschversuch als Vorwand zu missbrauchen, um Kritiker mundtot zu machen. (APA, 19.6.2018)