Rom – Die Staatsanwaltschaft von Palermo hat eine neue Untersuchung über das vor fast 50 Jahren verschwundene Caravaggio-Bild "Geburt Christi" aufgenommen. Dies berichten italienische Medien. Das Original wurde 1969 aus dem Oratorium an der Piazza San Francesco im Herzen Palermos gestohlen und ist seitdem verschwunden.

1609 malte Caravaggio "Christi Geburt mit den Heiligen Laurentius und Franziskus". Das Leinwandbild wurde in der Nacht vom auf den 19. Oktober 1969 von unbekannten Tätern gestohlen und ist bis zum heutigen Tag verschollen. Es gilt als das beste Werk, das Caravaggio auf Sizilien schuf. In der Fahndungsliste des FBI gehört es zu den zehn meistgesuchten Kunstwerken der Welt.

Seit Jahren kursieren unterschiedliche Gerüchte über das Schicksal des Gemäldes. Die meisten Experten sind sich jedenfalls einig, dass die Mafia hinter der Entwendung des Meisterwerks steckt. Die neuen Ermittlungen basieren auf einem Bericht der parlamentarischen Anti-Mafia-Kommission, demnach das Gemälde nach dem Diebstahl in die Hände der Cosa Nostra-Bosse Stefano Bontade und Gaetano Badalamenti geraten sei.

Das Bild sei dann in die Schweiz gelangt, wo es zerstückelt Kunsthändlern verkauft worden sei. "Die Mafia hat mit dem Caravaggio-Gemälde viel verdient. Wir hoffen, dass wir zumindest ein Fragment des Bilds zurückerhalten können. Laut unserer Untersuchung gibt es genug Material für die Eröffnung einer neuen Untersuchung", hatte die Präsidentin der Anti-Mafia-Kommission, Rosy Bindi, in ihrem Bericht betont. Die Staatsanwaltschaft von Palermo ist jetzt dem Appell gefolgt und hat die Ermittlungen eingeleitet. (APA, 19.6.2018)