Auch die "Omas gegen Rechts" nahmen an der Demonstration teil.

Foto: APA/Hochmuth

Unter den Gästen im Palais Schönburg befanden sich auch zahlreiche Prominente wie Airline-Gründer Niki Lauda.

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Wien – Das erste Kanzlerfest von ÖVP-Chef Sebastian Kurz am Mittwochabend wurde von einer Gegendemonstration begleitet. Mit dem ÖVP-Obmann gefeiert haben nicht nur Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch einige seiner Vorgänger an der Parteispitze.

Weit auseinander lagen die Teilnehmerangaben über den Protestzug gegen die "ÖVP-FPÖ-Abschiebepolitik": Die Polizei sprach von 1.200 Demonstranten, die Veranstalter – die Plattform für eine menschliche Asylpolitik – von 5.000. Sie zogen vom Hauptbahnhof über die Favoritenstraße zum Karlsplatz.

"Lasst Nazis nicht regieren und niemals aufmarschieren!" und "Im Namen der Regierung? Nicht in meinem Namen!" stand etwa auf den Transparenten und Tafeln der Aktivisten. Unter den teilnehmenden Organisationen waren die Grünen, die Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG), Attac und die "Omas gegen Rechts". Die Demonstration ging am Abend ohne Zwischenfälle zu Ende.

"Lage ist besorgniserregend"

Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger erklärte, man versuche im Rahmen des Weltflüchtlingstags für Flüchtlinge und Schutzsuchende aufzustehen: "Die Lage ist besorgniserregend." Er habe den Eindruck, dass sich Österreich und Europa wie bei Kleidung Stück für Stück der Menschenrechte entledigt. Europa sei aber dann erfolgreich gewesen, wenn Menschenrechte nicht als Gnadenakt, sondern als Rechtsanspruch gesehen werden.

Viele Demo-Teilnehmer hatten Regenschirme mit. Diese sollten symbolisch für einen Schutzschild für geflüchtete Menschen stehen. Gegen 19 Uhr fand sich auch ein Grüppchen in der Nähe des Palais Schönburg – wo Kurz' Fest stattfand – vor einer abgesperrten Gasse ein. Auch sie hatten Schilder dabei, etwa: "Was bedeutet Schwarz und Blau? Rassismus und Sozialabbau". (APA, 20.6.2018)