Eva Blimlinger fordert Aufklärung.

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Nach den jüngsten Enthüllungen von STANDARD und Profil über die Überwachung österreichischer Unis und Lehrender fordert die Österreichische Universitätenkonferenz "volle Aufklärung vom Innenminister". Dies sagte deren Präsidentin Eva Blimlinger am Donnerstag zum STANDARD. Blimlinger sieht es als höchst bedenklich an, wenn heimische Forschungseinrichtungen "nachrichtendienstlich in den Fokus genommen" werden. Dies müsse "aufgeklärt werden".

Unis überwacht

Nach Recherchen von STANDARD und Profil späht der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) mehrere Anschlüsse von Universitätsstandorten in Wien, Graz, Salzburg, Leoben und Krems aus, dazu auch das Internationale Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg. Vereinzelt wurden auch die E-Mail-Adressen von Professoren im System erfasst. An der TU Graz waren zwei Professoren betroffen.

Knapp 2000 Ziel ins Visier genommen

Der BND hat knapp 2000 Ziele in Österreich ins Visier genommen. Darunter Firmen, Ministerien, internationale Organisationen und NGOs, wie etwa ein Regionalbüro der Volkshilfe. Dies geht aus einer Datei des BND hervor, die dem STANDARD und dem Nachrichtenmagazin Profil vorliegt. Das offizielle Österreich, angeführt von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, fordert von Deutschland vollständige Aufklärung über das Vorgehen des BND. Der Deutsche Bundestag beschäftigt sich mit der Causa. (sum, 21.6. 2018)