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Activity-based Working muss nicht unbedingt so aussehen wie im knallbunten Google-Büro.

Foto: REUTERS/Baz Ratner/

Der Alltag eines Menschen, der in einem modernen Büro arbeitet, könnte so aussehen: Für das konzentrierte Arbeiten in der Früh wird die "Quiet Zone" im Büro aufgesucht, wo Telefonieren und Sprechen verboten ist. Für einen Workshop geht es in ein Besprechungszimmer. Für ein Debriefing trifft man sich an der Kaffeebar. Die E-Mails werden im regulären Bürobereich beantwortet. Für die Telekonferenz am Nachmittag stehen schalldichte Telefonkojen zur Verfügung.

Man begibt sich im Büro immer in genau jene Bereiche, die gerade zur aktuellen Tätigkeit passen. Dieses "Activity-based Working" ist einer der großen Trends in der modernen Bürowelt. Google hat es vorgemacht. Rutschen, so wie Google sie in seinem knallbunten Büro aufgestellt hat, seien beim "Activity-based Working" allerdings nicht nötig, erklärte Martin Pongratz, Head of Workplace Strategy CEE bei CBRE, jüngst bei einem Pressegespräch.

Ganz im Gegenteil: Ein solches Konzept müsse für jedes Unternehmen maßgeschneidert werden, so Julian Schramek, Head of Building Consultancy bei CBRE. Wichtig sei bei der Umstellung auf ein neues Bürokonzept ein gutes Change-Management: "Die Menschen mögen keine Veränderung."

Jein zum Home-Office

Wer im neuen Büro den Überblick verliert, kann im Büro der Zukunft die Kollegen mittels App im Gebäude tracken. "Denn wenn wir flexibler arbeiten, wissen wir vielleicht nicht mehr, wo die Kollegen gerade arbeiten", so Jos Tromp, Head of Research in der EMEA-Region. In Großbritannien wurde eine entsprechende App bereits getestet. In Österreich gebe es da bezüglich Datenschutz noch offene Fragen.

Geht das neue Arbeiten auch im Home-Office? "In den letzten zehn Jahren wurde mehr darüber geredet, als dort gearbeitet", ist Tromp überzeugt.

"Zu viel Home-Office zerfasert den Arbeitsprozess", sagt auch Pongratz. Denn eine räumliche Nähe zu den Kollegen sei wichtig. Und zwar egal, wo, sagt Tromp: "Man muss miteinander sprechen und sich sehen – aber das muss nicht mehr im Büro sein." (zof, 12.7.2018)