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Eden Hazard narrte Tunesien.

Foto: REUTERS/Kai Pfaffenbach

Moskau – Belgien steht im Achtelfinale der Fußball-WM in Russland. Beim ungefährdeten 5:2-Erfolg gegen Tunesien feierten die als Geheimfavoriten gehandelten Belgier am Samstag den zweiten Erfolg, durch den 6:1-Erfolg Englands gegen Panama am Sonntag steht der Aufstieg fest.

Gegen Tunesien drückten Belgiens Offensiv-Stars einmal mehr der Partie ihren Stempel auf. Romelu Lukaku (16., 45.+3) und Eden Hazard (6./Foulelfmeter, 51.) verwerten vor 44.190 Zuschauern im Moskauer Spartak-Stadion die zahlreichen Zuspiele von Kevin De Bruyne und Co. zu ihren Doppelpacks. In der Schlussminute traf auch noch Joker Michy Batshuayi. Für das mit offenem Visier agierende Tunesien schrieben Dylan Bronn (18.) und Wahbi Khazri (93.) an.

Klassisch ausgekontert

Belgiens Teamchef Roberto Martinez hatte nach dem lockeren 3:0-Auftakterfolg gegen Panama nichts zu beanstanden gehabt. Weil die Abwehrrecken Vincent Kompany und Thomas Vermaelen noch nicht voll fit sind, schickte er dieselbe Startformation aufs Feld. Und jene Elf machte schnell ernst: Hazard zwang Syam Ben Youssef zu einem Elferfoul an der Strafraumgrenze und verlud im Anschluss Tunesiens Goalie Farouk Ben Mustapha.

Tunesien probierte die Flucht nach vorn, und wurde nach einem schlimmen Patzer in der Vorwärtsbewegung klassisch ausgekontert: Mertens bediente Lukaku, und der brachte den Ball eiskalt im langen Eck unter (16.). Den Arabern gelang jedoch die schnelle Reaktion: Bronn köpfelte nach Freistoßflanke von Khazri zum 2:1-Anschluss ein (18.). Wenige Minuten später kam für Rechtsverteidiger Bronn die Hiobsbotschaft. Er musste genauso verletzungsbedingt ausgewechselt werden wie kurz vor der Pause Nebenmann Ben Youssef.

Die variablen Belgier rissen wiederholt teils riesengroße Lücken in die Abwehr der Araber, vermochten sie aber vorerst nicht zu nutzen. Yannick Carrasco scheiterte mit seinem Volley an Ben Mustapha (19.), Lukaku vertändelte seine Einschusschance durch schlechte Ballmitnahme (27.).

Unterhaltung

Der Außenseiter versteckte sich ebenfalls nicht und sorgte mit gleich drei gefährlichen Abschlüssen (31., 33.,39.) für ein Spiel der unterhaltsameren Sorte. Auf der Gegenseite kam Lukaku bei einem De Bruyne-Querpass haarscharf (45.+2) zu knapp. Weil Thomas Meunier Sekunden später aber perfekt durchsteckte, jubelte der Angreifer von Manchester United doch noch vor dem Halbzeitpfiff – zum bereits vierten Mal bei dieser Endrunde (45.+3). Lukaku ist der erste Spieler seit Diego Maradona 1986, der in zwei aufeinanderfolgenden WM-Spielen einen Doppelpack schnürte.

Die Elf von Trainer Roberto Martinez sorgte nach dem Seitenwechsel rasch für die Vorentscheidung: De Bruyne bediente Hazard mustergültig, und der Chelsea-Star umkurvte Ben Mustapha (51.). Für die "Roten Teufel", die Hazard und Lukaku früh schonen konnten, war ein weit höherer Sieg möglich: Carrasco (62.) sowie Batshuayi (76., 80., 81.) ließen hochkarätige Möglichkeiten ungenützt. Bis kurz vor dem Abpfiff, als beide Mannschaften durch Batshuayi (90.) und Khazri (93.) noch einmal trafen. (APA, 23.6.2018)

Gruppe G, 2. Runde:

Belgien – Tunesien 5:2 (3:1). Moskau, Spartak-Stadion, 44.190, SR Marrufo (USA)

Tore: 1:0 ( 6.) E. Hazard (Foulelfmeter), 2:0 (16.) Lukaku, 2:1 (18.) Bronn, 3:1 (45.+3) Lukaku, 4:1 (51.) E. Hazard, 5:1 (90.) Batshuayi, 5:2 (93.) Khazri

Belgien: Courtois – Alderweireld, Boyata, Vertonghen – Meunier, De Bruyne, Witsel, Carrasco – Mertens (86. Tielemans), R. Lukaku (59. Fellaini), E. Hazard (68. Batshuayi)

Tunesien: Ben Mustapha – Bronn (24. Naguez), S. Ben Youssef (41. Ben Alouane), Meriah, Maaloul – Khaoui, Skhiri, Sassi (59. Sliti) – F. Ben Youssef, Khazri, Badri

Gelbe Karte: Sassi