Die prozentuale Verteilung der Todesursachen von Männern und Frauen in Österreich 2017

Grafik: APA

Wien – Männer leben kürzer als Frauen – laut Statistik Austria ist die Lebenserwartung um 4,6 Jahre niedriger. Was die Daten noch zeigen: Männer weisen in zahlreichen Krankheitsgruppen eine deutlich erhöhte Sterblichkeit auf.

2017 lag die Lebenserwartung für Männer bei 79,3 Jahren und für Frauen bei 83,9 Jahren, geht aus den am Dienstag veröffentlichten Zahlen hervor. 2017 verstarben sowohl Männer als auch Frauen am häufigsten an Krankheiten, die im Alter vermehrt auftreten. Mehr als die Hälfte der 83.270 im vergangenen Jahr verstorbenen Personen war über 80 Jahre alt.

Die zwei häufigsten Todesursachen: Herz-Kreislauf-Krankheiten (33.125 Sterbefälle oder 39,8 Prozent) und Krebs (20.261 Sterbefälle oder 24,3 Prozent). Auf diese beiden Krankheitsgruppen entfielen im Jahr 2017 zusammen rund zwei Drittel aller Sterbefälle. Die übrigen Sterbefälle verteilten sich auf Krankheiten der Atmungsorgane (6,4 Prozent), Verletzungen und Vergiftungen (5,3 Prozent), Krankheiten der Verdauungsorgane (3,5 Prozent) und auf sonstige Krankheiten (20,8 Prozent).

Männer liegen in allen Krankheitsgruppen vorne

Männer hatten 2017 ein doppelt so hohes Sterberisiko aufgrund von Herzinfarkt als Frauen. Unter den Krebssterbefällen zeigte sich eine erhöhte Männersterblichkeit bei fast allen Arten von Karzinomen. Vor allem bei Kehlkopfkrebs (7,8-mal höhere Sterblichkeit als Frauen), Speiseröhrenkrebs (5,2-mal), Krebs der Harnblase (3,8-mal), Krebs des Rachenraums (3,7-mal) und Leberkrebs (2,8-mal) war die Sterblichkeit von Männern wesentlich höher. Bei Nierenkrebs, Lungenkrebs und Magenkrebs hatten Männer ein jeweils doppelt so hohes Sterberisiko wie Frauen.

Auffallend war auch die höhere Sterblichkeit der Männer aufgrund von äußeren Ursachen wie Suiziden (4,3-mal höhere Sterblichkeit als Frauen) und Transportmittelunfällen (3,4-mal höher). Bei seltener vorkommenden Todesursachen wie Stürzen oder unbestimmten Ereignissen wiesen Männer ebenfalls eine erhöhte Sterblichkeit auf. Bei Frauen war in keiner Krankheitsgruppe eine signifikant höhere Sterblichkeit gegenüber Männern zu beobachten.

Das höhere Sterberisiko der Männer konnte in den vergangenen zehn Jahren laut Statistik Austria vor allem in einer Krankheitsgruppe deutlich reduziert werden: Die Übersterblichkeit durch Lungenkrebs war 2008 2,7-mal höher als bei Frauen, im Jahr 2017 sank sie uf das 2-Fache. Diese Entwicklung ist auf die erhöhte Lungenkrebssterblichkeit bei Frauen zurückzuführen. (APA, red, 26.6.2018)