Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat Hartweizen-Spaghetti getestet

Foto: apa/ Wech Geflügel GmbH

Wien – Von der "Spaghetti carbonara" und der "napolitana" bis zur "bolognese", der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat sich die langen dünnen Nudeln vorgeknöpft. 23 Sorten Spaghetti mit Preisen von 8 bis 62 Cent für 100 Gramm wurden untersucht. Unter den getesteten Erzeugnissen waren zwei Produkte mit Ei, zwei Produkte ohne Gluten sowie sieben Produkte aus biologischer Landwirtschaft.

Neben der Prüfung auf Schadstoffe wurde die Zusammensetzung analysiert, die Kennzeichnung überprüft und auch eine Laienverkostung durchgeführt. Das Ergebnis: Die Hälfte der untersuchten Nudeln bekam ein "sehr gut" oder "gut". Nur ein Produkt wurde als "weniger zufriedenstellend" bewertet. Ausschlaggebend dafür waren die entdeckten Schadstoffe.

Herkunft des Hartweizengrießes

Die wichtigste Zutat für italienische Spaghetti ist Hartweizengrieß. Drei der getesteten Produkte bestehen aus österreichischem Hartweizen, bei zweien werden sowohl der Hartweizengrieß wie auch die Spaghetti in Österreich hergestellt. Hartweizen gedeiht in Österreich allerdings nur in warmen Regionen, daher sind die Erntemengen im Vergleich zu normalem Weizen gering. Manche Hersteller beziehen den Hartweizengrieß tatsächlich aus Italien. Viele Nudelproduzenten importieren ihn aber trotz italienischer Symbole und Bezeichnungen auf der Verpackung irgendwo aus Europa oder auch aus den USA, Australien oder Kanada. Das Italienische an den Nudeln ist in solchen Fällen nur der Produktionsort, nicht die Herkunft der Zutaten.

Wenige Schadstoffe gefunden

45 Prozent der Gesamtnote machte die Bewertung der Schadstoffe aus: Die Nudeln wurden nach Mineralölrückständen und Schimmelpilzgiften (Mykotoxinen) allgemein, nach Aflatoxinen im Speziellen untersucht. Letztere wurden in keiner Probe gefunden, andere Mykotoxine und Mineralölrückstände sehr wohl – weshalb die betroffenen Produkte abgewertet wurden.

Nur in vier der 23 Spaghetti-Packerln konnten die erwähnten Schadstoffe nicht gefunden werden. Drei davon, alles Eigenmarken, haben es mit "sehr gut" zum Testsieger geschafft. Unter ihnen sind zwei günstige Bio-Waren. Der dritte Artikel ist mit 8 Cent pro 100 Gramm – gemeinsam mit vier anderen Testkandidaten – sogar das klar preiswerteste Produkt. Die Ergebnisse des Test werden in der Verbraucherzeitschrift Konsument veröffentlicht. (red, 27.6.2018)

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