Wien – Mit dem anstehenden Halbjahresende 2018 hat die neue Evaluierungskommission rund um die Luftraumüberwachung dem Generalstab ihren Bericht übergeben. Demnächst sichtet Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) die Ergebnisse – und will zu etwaigen Details noch Rücksprache mit den Experten halten.

Verteidigungsminister Kunasek mit Verkehrsminister Hofer (beide FPÖ) in Zeltweg, dem Heimatflughafen der umstrittenen Eurofighter.
Foto: APA / Bundesheer / Gunter Pusch

Wie berichtet, hat Kunasek im Februar ein neues sechsköpfiges Gremium, dem vier Arbeitsgruppen unterstehen, damit beauftragt, die Effizienz, allen voran auch der Eurofighter, zu überprüfen. Neben den betriebskostenintensiven Abfangjägern steht außerdem eine Nachbeschaffung der betagten Saab 105 an, die den Eurofighter-Piloten als kostengünstigere Trainingsflugzeuge dienen. Bald ebenfalls notwendig: die Ausmusterung der mittlerweile nur mehr 21 altersschwachen Alouette-Hubschrauber – auch für sie gilt es, entsprechendes Nachfolgegerät zu beschaffen.

Kein rasches Urteil

Zur Erinnerung: Nach Vorliegen der Ergebnisse einer anders zusammengesetzten Evaluierungskommission unter Kunaseks Vorgänger Hans Peter Doskozil hat der SPÖ-Minister im Vorjahr, mitten im Nationalratswahlkampf, einen Eurofighter-Ausstieg verkündet – bis mit Dezember Kunasek das Amt übernahm.

Was ein rasches Urteil über Wohl und Wehe der Eurofighter betrifft, winkt man im Büro des FPÖ-Ministers ab: "Mit einer baldigen Entscheidung ist nicht zu rechnen", erklärt man dort auf STANDARD-Anfrage. Nachdem sich Kunasek mit dem Bericht befasst habe, bräuchte eine weitreichende Entscheidung für die Abfangjäger, nämlich eine Rücksprache sowie einen gemeinsamen Beschluss der gesamten Regierung.

Im Zuge der anstehenden EU-Ratspräsidentschaft muss die Luftraumüberwachung samt -sicherung im nächsten halben Jahr wegen der anstehenden EU-Treffen hierzulande "fünf bis sechsmal" auf ein Maximum hochgefahren werden – neben einer Vielzahl des militärischen Fluggeräts stehen dann jeweils auch "tausend Soldaten" im Einsatz.

Alouette abgestürzt

Nahe der Wolayerseehütte in den Karnischen Alpen ist am Freitag übrigens um 10.26 Uhr eine der bisher 22 Alouette des Bundesheeres abgestürzt. Wie Oberst Michael Bauer zur APA sagte, gab es keine Verletzten: "Die Alouette ist auf allen drei Rädern hart aufgeschlagen." Der Pilot und drei weitere mitfliegende Soldaten konnten gerade noch aussteigen, ehe die Maschine in Flammen aufging. (Nina Weißensteiner, 29.6.2018)