Heinz-Christian Strache wird ängstlich "in neuen Situationen, in die man hineinpurzelt": Philippa Strache im "Talk im Hangar" auf Servus TV.

Foto: Servus TV Screenshot

Heinz-Christian macht "immer wieder" etwas falsch, sagt er auf Servus TV.

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FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erfüllte Donnerstagabend tatsächlich die "Fantasien" von Michael Fleischhacker: In das "Sommergespräch" im Hangar-7 bei Servus TV brachte der Vizekanzler und FPÖ-Chef seine Frau Philippa Strache mit. Und die ein paar Erkenntnisse über ihren Mann: Strache hat Angst. Er macht immer wieder etwas falsch. Er ist nicht ausländerfeindlich. Er ist"dankbar", dass ihm seine Frau zu Hause die Entscheidungen abnimmt. Und seine Frau spricht oft über ihn als "man" oder "du".

Strache, feinfühlig

"Wie knackt man den?", bittet Fleischhacker die ehemalige Journalistin bei "Österreich/Oe24" und nun Social-Media-Expertin Straches um Moderationshilfe: "Die Frage ist sehr gut", findet Philippa Strache: "Ich glaube, ich habe andere Mittel und Wege, wie ich ihn unter Druck setze."

Die Fragen, die ich meine

Zum Beispiel, das deutet sich später an, durch kühlen Umgang mit Heinz-Christian. Denn: "Er ist ein irrsinnig aufmerksamer, sehr feinfühliger Mann. Ich muss oft aufpassen, wenn ich nicht emotional genug reagiere, macht er sich gleich Sorgen. Er ist einer der wenigen Menschen, die fragen, wie es einem geht, und es wirklich so meinen."

Heinz-Christian Strache ist laut Philippa Strache "vielleicht auch politisch anders, als ihn viele wahrhaben wollen. Er ist eigentlich ein sehr mutiger Politiker. Mut wird selten belohnt. Mut wird immer auch einhergesetzt, dass du mit dem Kopf durch die Wand rennst." Das konnte man beim Oppositionspolitiker Strache durchaus annehmen, aber: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass du bei manchen Entscheidungen auch Angst hast."

Die Angst des FPÖ-Chefs

Hat ihr Mann Angst? Philippa Strache: "Sie lähmt ihn aber nicht." Und wovor? "Gewisse Situationen, die neu sind, in die man neu hineinpurzelt, da muss man erst wachsen in den Situationen. Ich glaube, dass einen das manchmal auch verunsichern kann und vielleicht auch manchmal in manchen Situationen ängstlich machen kann."

Herr Strache bestätigt, er hat "immer wieder" Angst. Es braucht einige Nachfragen bis zu einem Beispiel: Vor dem Wahltag am 15. Oktober 2017 hatte der FPÖ-Chef Angst oder zumindest Zweifel, ob er alles richtig gemacht hat. Macht er auch etwas falsch? "Immer wieder."

Frauen sind nicht so egoistisch wie Männer: Philippa Strache über Heinz-Christian Strache im "Talk im Hangar".
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Nicht ausländerfeindlich

Ausländerfeindlich ist der FPÖ-Chef übrigens "nicht, das weiß ich auch", sagt seine Frau und erklärt das mit dem "Hintergrund" vieler ihrer "auch gemeinsamen" Freunde.

Nicht ausländerfeindlich: Philippa Strache über Heinz-Christian Strache, ein Clip aus dem "Talk im Hangar".
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Apropos Freundschaft: Philippa Strache hat als Mitarbeiterin des SPÖ-Parlamentsklubs begonnen. Einige Freundschaften endeten mit ihrer Beziehung zum FPÖ-Chef, berichtet sie. "Ein ehrlicher Freund respektiert, dass du eine Meinung hast, auch wenn es nicht deine ist", sagt Heinz-Christian Strache dazu: "Da lernt man die ehrlichen und echten Freunde kennen."

Freundschaft!

Und könnte sich Philippa Strache vorstellen, wieder für die SPÖ zu arbeiten, will Fleischhacker daraufhin wissen: "Ich glaube, das wäre nicht vereinbar. (...) Nein, ich glaube, dass das eine Kollision wäre, generell." Ist ja auch eine Beziehung und nicht allein eine ehrliche Freundschaft zwischen den beiden.

Heinz-Christian und Philippa Strache über freiwillige Überstunden.
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Ja, es wurde dann auch noch ausführlich politischer, zum Kurswechsel Straches beim Zwölfstundentag, Raucherschutz (Philippa Strache ist "tolerante Nichtraucherin") oder zum geringsten Frauenanteil unter den Abgeordneten aller Parteien und unter 37 FPÖ-Bürgermeistern österreichweit keine Frau*, zum Einknicken beim Ceta-Handelsabkommen, zur Situation in Flüchtlingslagern in Libyen von Sklavenhandel bis Vergewaltigung. (Harald Fidler, 29.6.2018)