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Brechende Dämme nach dem entscheidenden Elfmeter von Ivan Rakitic. Kroatien jubelt über den Einzug ins Viertelfinale, in dem Gastgeber Russland wartet – ebenfalls nach Elfmeterschießen.

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Der Moment des Realisierens.

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Hielt nicht weniger als drei Elfer: Dänemarks Schlussmann Kasper Schmeichel.

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Hielt ebenso drei Elfer: Kroatien-Keeper Danijel Subasic.

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Nischni Novgorod – Es gibt durchaus gute Gründe, vor einem Länderspiel den Hymnen zu lauschen und auch sonst dran zu bleiben. Im Fall der Partie in Nischni Nowgorod hat es sich gelohnt, weil sowohl das kroatische "Lijepa naša" als auch das dänische "Der er et yndigt land" hübsche Melodien bieten. Vor allem aber, weil sich das bisher schnellste Tor der WM und auch der schnellste Ausgleich ereigneten.

Fan-Meinungen aus der Ottakringer Straße.
DER STANDARD

Nach einem weiten Einwurf der Dänen kam der Ball zu Thomas Delaney, der auf Mathias Jörgensen weiterleitete. Dessen Schuss aus kürzester Distanz schlug sich der in seiner Sicht arg behinderte kroatische Goalie Danijel Subasic ins eigene Tor – der erste dänische WM-Treffer aus dem Spiel heraus war nach exakt 58 Sekunden gefallen. In der Liste der schnellsten WM-Tore aller bisherigen Zeiten schaffte es dieser Treffer allerdings nicht einmal unter die besten Zehn. Der Ausgleich fiel nicht postwendend, aber flott. Die favorisierten Kroaten gaben sich gar nicht erst die Zeit, schockiert zu sein. Bei einem missglückten Klärungsversuch der Dänen kam die Kugel via Delanyes Kopf zu Mario Mandzukic, der Juve-Stürmer akzeptierte das Geschenk (4.).

Nach nur vier Minuten stand es 1:1.
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Damit war die Ausgangslage wieder hergestellt – ein gar nicht mehr geheimer Favorit musste gegen einen gefährlichen Außenseiter den starken Eindruck, den er in der Gruppenphase hinterlassen hatte, auch bestätigen, um im Viertelfinale die lösbare Aufgabe Russland zu bekommen.

Die Aufgabe erwies sich als diffizil, aber nicht, weil die Dänen mauerten, wie es zuvor Russland gegen Spanien getan hatte, sondern weil die Skandinavier die "Feurigen" in allen ihren Formationen auf Herz und Nieren prüften. Schon hatten die Kroaten mehr vom Spiel und vergaben gute Chancen, etwa Ivan Perisic (29.) und Dejan Lovren (39.). Doch dänischerseits war man vor der Pause näher an der Führung dran. Als Martin Braithwaithe allein vor Subasic auftauchte und scheiterte (27.) und ein Schlenzer von Spielmacher Christian Eriksen nur die Latte streifte (42). Bei einem Schuss von Ivan Rakitic zeigte Kasper Schmeichel im dänischen Tor zum wiederholten Mal lässig seine Klasse (44.).

Das Voranschreiten der Zeit tat dem Spiel nicht gut. Fehlervermeidung rückte in den Vordergrund, die Dänen wirkten allerdings angesichts geringerer Fallhöhe psychisch stabiler.

Der Eindruck verhärtete sich in der Verlängerung. Die Dänen pressten, wurden aber nicht zwingend. Kroatien schien schon mit dem Elferschießen zufrieden, doch plötzlich gelang Modric der öffnende Pass. Rebic war auf und davon und ging auch an Schmeichel vorbei. Mathias Jörgensen foulte, sah nur Gelb, und ausgerechnet Modric vergab den Elfer gegen Schmeichel (116.).

Elferkiller Danijel Subasic feiert so.
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Mit breiter Brust ging der Sohn von Peter Schmeichel ins fällige Elfmeterschießen. Erst scheiterte Eriksen an Subasic, dann Badelj an Schmeichel. Kjaer und Krohn-Dehli bzw. Kramaric und (mit Glück) Modric trafen. Subasic parierte noch gegen Schöne und Jörgensen, Schmeichel gegen Pivaric. Und Barça-Star Rakitic schoss die Kroaten ins Glück. (lü, 1.7.2018)

Fußball-WM in Russland, Achtelfinale:

Kroatien – Dänemark 1:1 n.V. (1:1,1:1), 3:2 im Elfmeterschießen. Nischni Nowgorod, Nischni-Nowgorod-Stadion, 40.851 Zuschauer, SR Pitana (ARG).

Tore:
0:1 (1.) M. Jörgensen
1:1 (4.) Mandzukic

Elfmeterschießen:

0:0 – Eriksen scheitert an Subasic

0:0 – Badelj scheitert an Schmeichel

1:0 – Kjaer trifft

1:1 – Kramaric trifft

2:1 – Krohn-Dehli trifft

2:2 – Modric trifft

2:2 – Schöne scheitert an Subasic

2:2 – Pivaric scheitert an Schmeichel

2:2 – N. Jörgensen scheitert an Subasic

3:2 – Rakitic trifft

Kroatien: Subasic – Vrsaljko, Lovren, Vida, Strinic (81. Pivaric) – Rakitic, Brozovic (71. Kovacic) – Rebic, Modric, Perisic (97. Kramaric) – Mandzukic (108. Badelj)

Dänemark: Schmeichel – Dalsgaard, Kjaer, M. Jörgensen, Knudsen – Delaney (98. Krohn-Dehli), Christensen (46. Schöne), Eriksen – Poulsen, Cornelius (66. N. Jörgensen), Braithwaite (106. Sisto)

Gelbe Karte: M. Jörgensen

Anm.: Modric scheiterte in der Verlängerung mit einem Elfmeter an Schmeichel (116.)