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Es geht in die zweite Runde.

Foto: REUTERS/Toby Melville

London – Der 24-jährige Dennis Novak hat am Montag in Wimbledon seinen ersten Hauptfeldsieg bei einem Tennis-Grand-Slam gefeiert. Der Niederösterreicher besiegte in Runde eins auf Court 5 den kanadischen "Lucky Loser" Peter Polansky in 1:48 Stunden 6:2,6:3,7:6(7) und blieb damit wie in seinen drei Qualifikationsmatches ohne Satzverlust. In der zweiten Runde wartet wohl am Mittwoch Lucas Pouille (FRA-17).

Novak war durchaus nicht als Außenseiter in sein zweites Major-Match gegangen, auch wenn sein 30-jähriger Gegner als Nummer 110 in der Weltrangliste um 61 Plätze besser liegt als Österreichs Nummer vier. Novak übernahm auch sofort das Kommando und hatte nach Breaks zum 3:1 und 6:2 den ersten Satz nach nur 24 Minuten in der Tasche. Bis zu einer 5:2-Führung verlief der zweite Durchgang gleich, nach einem zusätzlichen Game-Gewinn Polanskys servierte Novak zum 6:3 aus.

Als der Schützling von Wolfgang Thiem und Günter Bresnik im dritten Satz zum 1:0 breakte, schienen die Weichen auf einen Dreisatzsieg bereits klar gestellt. Novak hielt den Vorsprung auch bis zum 5:4, ausgerechnet beim Servieren auf das Match gab er aber erstmals sein Service ab. Es ging ins Tiebreak, in dem der Weltranglisten-171. zunächst mit Mini-Break vorangelegen war, letztlich aber drei Satzbälle abzuwehren hatte, ehe er seinen ersten Matchball per Vorhandfehler Polanskys verwertete.

"Ich bin in drei Sätzen durch, besser geht es nicht", zog Novak zufrieden Resümee. Er sei auch im dritten Satz der klar bessere Spieler gewesen. "Gegen Ende vom dritten Satz war ich aber ein bisschen nervös, das ist normal. Ich bin dann aber drangeblieben und habe echt ein gutes Tiebreak noch gespielt."

Dem 24-Jährigen war klar gewesen, dass er durchaus gewinnen kann, wenn er seine ihm mögliche Leistung abruft. "Dann weiß ich, dass ich weiter nach vor gehöre. Das habe ich in den letzten Wochen bewiesen. Aber natürlich muss ich da noch weiter daran arbeiten." Lucas Pouille kennt ihn noch aus gemeinsamen Junioren-Zeiten, auch habe er schon mit ihm trainiert.

Für das Rasenspiel sei seine Spielanlage durchaus prädestiniert, schon einst bei einer Junioren-Niederlage in Wimbledon hatte er sich für die Zukunft einen Hauptfeldsieg gewünscht. "Eigentlich ist es mein Lieblings-Grand-Slam. Meine Rückhand ist ziemlich flach, das kommt mir auf Rasen ziemlich entgegen. Ich bin immer extra motiviert, egal, wie ich vorher gespielt habe. Auf Rasen ist es eine ganz andere Sache. Es taugt mir total, dass ich hier meinen ersten Grand-Slam-Hauptbewerbssieg geholt habe."

Sein bisher einziges Match in einem Major-Hauptbewerb hatte Novak im Jänner bei den Australian Open in Melbourne gegen den bulgarischen Top-Ten-Mann Grigor Dimitrow klar in drei Sätzen verloren. Mit der Wimbledon-Qualifikation klappte es für ihn im zweiten Anlauf. Sein am Montag erreichtes Karrierehoch von Position 171 wird er auf jeden Fall klar verbessern, die Top 140 scheinen ihm gesichert. Virtuell schien Novak zum Zeitpunkt des Match-Endes gar auf Platz 130 auf.

Gegen Pouille wird Novak – voraussichtlich am Mittwoch – natürlich Außenseiter sein. Der Weltranglisten-19. ist rund ein halbes Jahr jünger als Novak, setzte sich in der ersten Runde gegen den US-Amerikaner Denis Kudla 6:3,6:3,2:6,6.3 durch. Auf Rasen hält der Wien-Titelträger 2017 sowie Gewinner von fünf ATP-Turnieren bei einer Tour-Bilanz von 13 Siegen und neun Niederlagen. Heuer stand Pouille bereits als Zehnter in den Top Ten, Novak hat noch nicht gegen ihn gespielt. (APA, 2.7.2018)