Terezia Mora erhielt bereits seit 1999 viele Auszeichnungen.

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Darmstadt – Die deutsch-ungarische Schriftstellerin Terézia Mora (47) bekommt den Georg-Büchner-Preis 2018. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag in Darmstadt mit. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis gilt als wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland.

"In ihren Romanen und Erzählungen widmet sich Terézia Mora Außenseitern und Heimatlosen, prekären Existenzen und Menschen auf der Suche und trifft damit schmerzlich den Nerv unserer Zeit", begründete die Jury ihre Entscheidung. Schonungslos nehme sie "die Verlorenheit von Großstadtnomaden in den Blick und lotet die Abgründe innerer und äußerer Fremdheit aus".

"Dies geschieht suggestiv und kraftvoll, bildintensiv und spannungsgeladen – mit ironischen Akzenten, irisierenden Anspielungen und analytischer Schärfe. Für ihre eminente Gegenwärtigkeit und lebendige Sprachkunst, die Alltagsidiom und Poesie, Drastik und Zartheit vereint, verleiht die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung den Georg-Büchner-Preis 2018 an Terézia Mora."

Zweisprachig aufgewachsen

Mora wurde am 5. Februar 1971 in Sopron (Ungarn) in eine Familie hineingeboren, die zur deutschsprachigen Minderheit gehört. Sie wuchs zweisprachig auf und zog 1990 für ein Studium der Sprach- und Theaterwissenschaft nach Berlin, wo sie heute noch lebt. Seit 1998 ist sie freie Schriftstellerin.

Für einen Auszug aus ihrem Debüt "Seltsame Materie" erhielt Mora 1999 den Ingeborg-Bachmann-Preis. Es war der Auftakt zu vielen weiteren ausgezeichneten Büchern, beispielsweise "Das Ungeheuer", das 2013 den Deutschen Buchpreis erhielt, und "Die Liebe unter Aliens", das 2017 mit dem Bremer Literaturpreis bedacht wurde.

Im vergangenen Jahr war der Büchner-Preis an Jan Wagner verliehen worden. (APA, 3.7.2018)