Ankara/Istanbul – Zehn Tage nach den Präsidenten- und Parlamentswahlen in der Türkei hat die Wahlkommission das amtliche Endergebnis bekanntgegeben. Demnach gewann Recep Tayyip Erdoğan die Präsidentenwahl mit 52,59 Prozent der Stimmen, wie der Chef der Behörde, Sadi Güven, am Mittwoch erklärte.

Der Kandidat der größten Oppositionspartei CHP belegte mit 30,64 Prozent den zweiten und der inhaftierte prokurdische Kandidat Selahattin Demirtaş mit 8,4 Prozent den dritten Platz. Die Kandidatin der nationalkonservativen Iyi-Partei, Meral Akşener, erhielt 7,29 Prozent der Stimmen. Weitere zwei Kandidaten erhielten jeweils weniger als ein Prozent.

Das amtliche Endergebnis weicht kaum von den inoffiziellen Ergebnissen ab, die noch in der Wahlnacht nach der Auszählung fast aller Stimmen von der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu veröffentlicht worden waren.

295 Sitze

Zum Ergebnis der Parlamentswahlen teilte Güven die Sitzverteilung in der Nationalversammlung mit. Demnach erhielt die AKP 295 Sitze und die stärkste Oppositionspartei CHP 146. Anadolu berichtete, die islamisch-konservative AKP Erdoğans sei mit 42,56 Prozent die stärkste Kraft im Parlament. In der Wahlallianz mit der ultranationalistischen MHP, die 11,1 Prozent der Stimmen erhielt, erreichte sie die absolute Mehrheit.

Die größte Oppositionspartei CHP erhielt demnach 22,65 Prozent der Stimmen. Sie hatte ein Bündnis mit der Iyi-Partei (9,96 Prozent) und der Saadet-Partei (1,34 Prozent) gebildet. Die prokurdische Oppositionspartei HDP passierte mit 11,7 Prozent der Stimmen die Zehn-Prozent-Hürde und zog damit ins Parlament ein. Von rund 59,4 Millionen Wahlberechtigten stimmten rund 86,2 Prozent ab. (APA, 4.7.2018)