Im Juni kam es erstmals zu einem Treffen zwischen einem US-Staatsoberhaupt mit seine nordkoreanischen Amtskollegen. Donald Trump und Kim Jong-un führten in Singapur Gespräche über die bisher angespannten Beziehungen der beiden Staaten und die Situation auf der koreanischen Halbinsel.

Im Rahmen dieses Meetings wurden auch per USB betriebene Mini-Ventilatoren verteilt. Weil ihre Herkunft unklar war, wurden schnell Sorgen laut, dass es sich möglicherweise um Spionagegeräte handeln könnte, zumal doch bei dem Termin nicht nur zwei Staatschefs, sondern auch andere hochrangige Politiker, Diplomaten sowie namhafte Journalisten versammelt waren. Allesamt lohnenswerte Ziele für Abhöraktionen.

Der Sicherheitsforscher Sergej Skorobogatov konnte einen der Ventilatoren untersuchen. Der "Economist"-Redakteur Leo Mirani hat ihm diesen zur Verfügung gestellt. Das Fazit: Von dem Gerät geht wohl keine Gefahr aus.

Keine Kommunikation über USB

Der Experte hat das Mini-Gebläse zerlegt und nur sehr simple elektronische Bauteile entdeckt. Im Gerät befinden sich Dioden, die wohl nur die Betriebsspannung für den Betrieb des Motors von fünf auf 3,5 Volt senken. Beim USB-C-Stecker des Gadgets sind nur jene Pins belegt, über welche die Stromversorgung läuft.

Der zerlegte Ventilator beherbergt keine Komponenten, auf der Malware gespeichert oder mit denen Schadsoftware auf einen PC geschleust werden könnte, wenn man es an einen USB-Port anschließt. Skorobogatov weist allerdings darauf hin, dass seine Untersuchung nicht unbedingt allgemein gültig sein muss. Denn er hat eben nur einen der Ventilatoren untersucht. Der Bericht ist online abrufbar (PDF). (red, 05.07.2018)