Bild nicht mehr verfügbar.

Rettungskräfte evakuieren Bewohner in Kurashiki (Okayama).

Foto: AP/Takumi Sato

Bild nicht mehr verfügbar.

In Kurashiki im südwestlichen Japan stehen ganze Siedlungen unter Wasser.


Foto: AP/Shingo Nishizume

Überflutete Häuser in Saka Town (Hiroshima).

Foto: APA/AFP/JIJI PRESS/STR

Tokio – Bei Überschwemmungen und Erdrutschen nach schweren Unwettern in Japan sind Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Regierungschef Shinzo Abe sprach am Samstag von einer "extrem ernsten Lage" und wies sein Kabinett an, alles zur Rettung der Opfer zu unternehmen.

Die Behörden ordneten laut dem Katastrophenschutz die Evakuierung von 1,9 Millionen Menschen an. Bei Tokio kam es zudem zu einem Erdbeben.

Die Zahl der Todesopfer aufgrund der Überschwemmungen dürfte nach offiziellen Angaben noch weiter steigen. Der Fernsehsender NHK und die Nachrichtenagentur Reuters berichteten bereits von 49 Todesopfern. Erdrutsche und Sturzfluten gab es unter anderem in den Regionen Hiroshima, Ehime, Okayama und Kyoto.

Wohngebiete unter Wasser

Menschen flüchteten sich auf Hausdächer, Brücken wurden von reißenden Flüssen fortgerissen, Straßen unterspült. Ganze Wohngebiete standen meterhoch unter Wasser. In manchen Dörfern waren inmitten der Wassermengen nur noch die Spitzen von Ampeln zu sehen. "Mein Haus wurde einfach weggespült und völlig zerstört", sagte die 35-jährige Toshihide Takigawa der Tageszeitung Nikkei.

Aus den überfluteten Häusern flehten Bewohner per Twitter-Botschaften um Hilfe. "Das Wasser ist bis zur Hälfte des ersten Stockwerks gestiegen", schrieb eine Frau aus Kurashiki in der Provinz Okayama in dem Kurzmitteilungsdienst. "Die Kinder können nicht aufs Dach steigen. Meine Körpertemperatur sinkt. Rettet uns schnell! Helft uns!"

Nach Regierungsangaben waren fast 50.000 Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz. Weitere 21.000 Soldaten waren in Alarmbereitschaft. Er habe die Armee angewiesen, alle verfügbaren Mittel für die Rettungsarbeiten einzusetzen, erklärte Verteidigungsminister Itsunori Onodera.

Keine Entspannung in Sicht

Der Wetterdienst gab für den Westen des Landes eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe heraus. Die Meteorologen sagten für das gesamte Wochenende weitere heftige Regenfälle voraus.

Andernorts bebte unterdessen die Erde: Ein Beben der Stärke 5,9 wurde am Samstagabend bei Tokio gemessen, teilte die US-Erdbebenwarte mit. Das japanische Wetteramt gab keine Tsunami-Warnung heraus, auch Berichte über Verletzte oder schwere Schäden lagen zunächst nicht vor. Einwohner der Region Chiba außerhalb von Tokio berichteten lediglich davon, dass Gegenstände von Regalen gefallen seien. (APA, 7.7.2018)