Sebastian Bohrn Mena verlässt die Partei, will im Parlamentsklub aber noch aktiv bleiben.

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Wien – Die Liste Pilz muss einen weiteren Abgang verkraften. Wie "Die Presse" in ihrer Sonntagausgabe berichtet, verlässt Tierschutz- und Kinderrechte-Sprecher Sebastian Bohrn Mena die Partei. Es herrsche eine "autoritäre, fast demokratiefeindliche Umgangsweise mit Parteimitgliedern", kritisierte er. Bei den Finanzen rieche es nach Verschleierung.

Peter Kolba kritisiert die Entscheidung Bohrn Menas, weiter im Parlamentsklub aktiv zu bleiben. Dieser kontert: "Ich habe einen Vertrag für fünf Jahre und ein kleines Kind zu versorgen."

"Peter Pilz würde bei anderen einen Partei-U-Ausschuss verlangen", meinte er über den Listengründer, und: "Pilz ist jedenfalls kein guter Parteichef." Von den Vorwürfen (wegen sexueller Belästigung, Anm.) gegen diesen habe beim Antreten niemand gewusst, der nicht aus Pilz' Bekanntenkreis kam. "Ich weiß nicht, ob sich manche entschieden hätten, nicht mit Peter Pilz zu kandidieren, wenn sie davon gehört hätten. Ich hätte es nicht gemacht", so Bohrn Mena.

Für die Zukunft der Liste äußerte er sich pessimistisch: "Es ist traurig, aber ich glaube nicht, dass eine derart agierende Partei mit diesen Menschen bei Wahlen noch einmal reüssieren kann." Selbst will Bohrn Mena allerdings noch im Parlamentsklub der Liste aktiv bleiben. (APA, 7.7.2018)