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Brennende Autos in Port-au-Prince.

Foto: AP/Chery

Port-au-Prince – Nach gewaltsamen Protesten gegen angekündigte Benzinpreiserhöhungen hat die Regierung in Haiti diese "bis auf weiteres" ausgesetzt. Dies kündigte Ministerpräsident Jack Guy Lafontant am Samstag an. Zuvor hatte Parlamentspräsident Gary Bodeau mit einer Absetzung der Regierung gedroht, sollte sie die angekündigten Erhöhungen nicht binnen zwei Stunden zurücknehmen.

Die Regierung in Port-au-Prince hatte am Freitag bekanntgeben, dass die Benzinpreise gemäß einer Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) vom Februar ab dem Wochenende um 38 Prozent steigen sollten. Bei Diesel sollte die Preiserhöhung 47 Prozent betragen, bei Kerosin 51 Prozent.

Gewalt bei Protesten

Daraufhin gab es Proteste, an den Hauptverkehrsachsen in der Hauptstadt wurden Barrikaden aus brennenden Reifen errichtet. Die gewaltsamen Proteste dehnten sich auf mehrere Städte aus; in Port-au-Prince wurde mindestens ein Mensch getötet.

Das Rahmenabkommen mit dem IWF sieht vor, dass die Regierung Treibstoff nicht weiter subventioniert. Der haitianische Wirtschaftsminister Alix Patrick Salomon nannte die Subventionen eine schwere Last für die heimische Wirtschaft. Der bitterarme Karibikstaat wurde 2010 von einem verheerenden Erdbeben erschüttert und hat sich davon nach wie vor nicht erholt. (APA, 7.7.2018)