In Stockholm verwöhnen etwa 1500 Restaurants den Gaumen.

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Einer der bekanntesten kulinarischen Botschafter Schwedens: Björn Frantzén.

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"Ich war noch niemals in"... ist eine Sommer-Serie, in der sich die Redakteure an Urlaubsorte wünschen, die sie schon immer einmal besuchen wollten.

Die schwedische Prinzessinnentorte meiner Schwiegermutter, die bei uns liebevoll "Wettextorte" genannt wird, möchte ich niemals missen. Dass die schwedische Küche aber mehr zu bieten hat als Prinsesstårta, war mir schon bei meinem ersten Ikea-Besuch klar. Schließlich ist das Essen in heimischen Möbelhäusern, mit seinen Convenience-Strudeln, auch kein Abbild der österreichischen Küche.

Das allein wäre wohl kein Grund, Stockholm zu besuchen. Wer gern Geld für gutes Essen ausgibt, kommt aber nicht an der schwedischen Hauptstadt vorbei. 26 Sternerestaurants gibt es in Schweden, zwölf davon allein in Stockholm. Einer der bekanntesten kulinarischen Botschafter des Landes ist Björn Frantzén. Über drei Stockwerke erstreckt sich sein Drei-Sterne-Restaurant im Zentrum der Hauptstadt. Während in Schweden gerade der "Lagom"-Trend (alles mit Maß und Ziel genießen) um sich greift, wird im Frantzén geklotzt. Jakobsmuscheln, Kaviar und Trüffel gehören quasi zur Grundausstattung der Küche.

Krebsfest im August

Der nordische Küchentrend hatte aber zum Glück auch Auswirkungen auf die weniger gehobene Küche Schwedens. Regionale Produkte werden je nach Saison gekauft und in vielen der 1500 Stockholmer Restaurants verarbeitet. Im August müssen es unbedingt Flusskrebse sein. Da findet nämlich das Kräftskiva, das traditionelle Krebsfest, statt. Prinzessinnentorte hingegen darf ich, um des Haussegens willen, weiterhin nur in Wien essen. (Alex Stranig, RONDO, 19.7.2018)