Horst Pirker, Chef und Eigentümer der VGN-Holding.

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Wien – Horst Pirker, Chef und Eigentümer der jüngst auf VGN umgetauften Verlagsgruppe News, hat die Option auf die "Kurier"-Anteile "für einen überschaubaren Kaufpreis" gezogen. Das sagte er den "Salzburger Nachrichten". Seinen Aussagen zufolge laufen aber "Gespräche darüber, den 'Kurier' wieder als Gesellschafter aufzunehmen".

Seit Juni steht der "Kurier" nicht mehr als Miteigentümer im Firmenbuch. Pirker hält nun 75 Prozent, die Familie Fellner die restlichen 25 Prozent. "Kurier"-Geschäftsführer Thomas Kralinger will diese Eintragung rechtlich bekämpfen, sagte er schon im Juni dem STANDARD.

Pirker: "Habe 'Kurier' nie rausdrängen wollen"

Er habe "von Anfang an" vom "Kurier" erwartet, "dass er seinen Teil an den Altlasten deckt", sagte Pirker den "SN". Da das "nie umgesetzt worden" sei, "habe ich eine Option gezogen, die es mir ermöglicht hat, die Anteile für einen überschaubaren Kaufpreis zu übernehmen". Er habe den "Kurier" nie "rausdrängen" wollen, betonte er. "Aber wieso soll ich mir die Komplexität eines weiteren Gesellschafters antun, wenn dem nichts gegenübersteht?" Gespräche über einen Wiedereinstieg liefen aber, der Rechtsweg finde über ein Schiedsgericht statt.

VGN schrieb 2017 "bescheidenen Gewinn"

2017 habe die VGN einen "bescheidenen Gewinn" erwirtschaftet, bestätigte Pirker. Er rechnet auch für 2018 mit schwarzen Zahlen und für 2019 mit einem echten Turnaround – "Gesundheit" nach Jahren auf der "Intensivstation" und der derzeitigen "Rekonvaleszenzphase", wie er es darstellt. "Deshalb haben wir auch die Freiheit, Angebote, in die Gruppe einzusteigen, nicht weiterzuverfolgen." Solche habe es aus Österreich gegeben, sagte Pirker auf Nachfrage.

Was das Schicksal von "News" betrifft, sei der Verlust zwar "signifikant gesunken", der Leserzuspruch "dramatisch" gestiegen, "bei den Reichweitendaten sind wir aber immer noch auf einem unerfreulichen Weg", erklärte der Medienmanager. "Um das zu ändern, werden wir nochmals an allen Stellschrauben drehen. Dieses Projekt wird uns das zweite Halbjahr 2018 schwerpunkthaft begleiten." (APA, red, 11.7.2018)