Die Chancen für den TV-Boxen-Verkäufer dürften eher schlecht stehen.

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TV-Boxen, mit denen sich Nutzer kostenlos Zugriff auf Pay-TV-Kanäle verschaffen können, sind den Betreibern der kostenpflichtigen Kanäle schon länger ein Dorn im Auge. Die Geräte, Amazon-Fire-TV-Sticks oder Android-Boxen mit vorinstallierter Zusatzsoftware, waren massenhaft über das Internet und teilweise auch im stationären Handel vertrieben worden. Oft wurde dabei das quelloffene und völlig legale Mediacenter Kodi genutzt und um Plugins erweitert, die den Gratiszugriff auf die Bezahlangebote ermöglichen.

Auch der Fernsehriese Sky ist bereits zigfach gegen derlei Angebote vor Gericht gezogen. So auch gegen die neuseeländischen Firmen My Box und Fibre TV. Letztere erhielt im vergangenen November eine einstweilige Verfügung zugestellt, die ihr den Verkauf dieser Boxen untersagte. Das Gericht hat mittlerweile eine Vorentscheidung vorgelegt und sieht einen Verstoß gegen das Urheberrecht und den fairen Wettbewerb. Sky begrüßte die Entscheidung naturgemäß. Fibre TV gibt sich laut "Torrentfreak" allerdings kämpferisch.

Kämpferisch

Die Verhandlung des Falles soll im Sommer folgen. Der TV-Boxen-Verkäufer weiß laut eigener Aussage gegenüber "Torrentfreak" noch nichts von dem Voraburteil und hat auch noch keinen Verhandlungstermin erhalten. Für den Prozess rechnet man sich große Chancen aus. "Wir haben vor, mit Sky den Boden aufzuwischen", heißt es.

Dass der in Christchurch ansässige Händler als Sieger vom Platz gehen wird, darf aber zumindest angezweifelt werden. Bei vergleichbaren Fällen in England setzten sich die Rechteinhaber klar durch. Infolge hoher Strafen werden derart vorkonfigurierte Geräte dort kaum noch von lokalen Betreibern angeboten. Da die Rechtslage in Neuseeland und Großbritannien sehr ähnlich gestaltet ist, stehen die Chancen für Fibre TV wohl eher schlecht.

Dessen ist man sich möglicherweise auch bewusst. Denn trotz der großspurigen Worte ist die Homepage des Unternehmens aus dem Netz verschwunden, die Betreiber können nur noch über ein Postfach erreicht werden. (red, 12.7.2018)