Brüssel – EU-Kommissar Johannes Hahn hat FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky wegen dessen Rücktrittsforderung an Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker scharf zurechtgewiesen. Vilimskys Äußerungen seien ein "inakzeptabler Verstoß gegen einen respektvollen Umgang mit Menschen", teilte Hahn am Freitag der APA auf Anfrage mit. "Eine Entschuldigung von Herrn Vilimsky ist das Mindeste, was man erwarten muss."

"Das Verächtlichmachen von offensichtlich akuten Gesundheitsproblemen ist ein inakzeptabler Verstoß gegen einen respektvollen Umgang mit Menschen, der auch für die politische Debatte zu gelten hat", kritisierte Hahn in Anspielung darauf, dass Vilimsky von einem "torkelnden" Juncker geschrieben hatte, der "die gesamte Europäische Union zur Lachnummer" mache.

"Unglaubliche Entgleisung"

Zuvor hatte bereits der ÖVP-Delegationsleiter im Europaparlament, Othmar Karas, seinen FPÖ-Kollegen angegriffen. "Vilimsky muss sich bei Juncker entschuldigen oder es muss Konsequenzen geben", teilte Karas mit. SPÖ-Europasprecher Jörg Leichtfried sprach von einer "unglaublichen Entgleisung" und verlangte den Rücktritt Vilimskys, der seine Rücktrittsforderung an Juncker mit dessen "offensichtlichen Alkoholproblemen" begründet hatte. Ein Sprecher der EU-Kommission hatte dagegen von akuten Rückenschmerzen des EU-Kommissionspräsidenten gesprochen. (APA, 13.7.2018)