Laut Polizei sei das Gift in dem Haus von Charlie Rowley in Amesbury, England, in einer "kleinen Flasche" gefunden worden.

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London – Der hochgiftige Nervenkampfstoff Nowitschok ist offenbar in einem Parfum-Flakon zu den britischen Opfern der jüngsten Zeit gelangt. Das sagte der Bruder des vergifteten Briten Charlie Rowley am Montag der BBC. Dieser Bruder habe ihm erzählt, dass er das Parfum-Fläschchen irgendwo aufgelesen habe und dann krank geworden sei, sagte Matthew Rowley dem Sender.

Die Polizei wollte die Angaben zunächst nicht bestätigen und blieb bei ihren Aussagen vom Freitag, dass das Gift in einer "kleinen Flasche" in Rowleys Haus in Amesbury gefunden worden sei. Dort seien Rowley und seine Freundin Dawn Sturgess einer hohen Dosis des Gifts ausgesetzt gewesen.

Rowley nicht mehr in Lebensgefahr

Die 44-jährige Sturgess starb am 8. Juli. Rowley ist weiter im Krankenhaus, befindet sich aber nicht mehr in Lebensgefahr. Unklar ist weiterhin, ob das Gift aus derselben Charge stammt wie jenes, mit dem im März der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und dessen Tochter Julia vergiftet wurden. Diese Woche sollen Experten der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) nach Großbritannien kommen, um Proben zu sammeln.

Für den Anschlag auf die Skripals hatte die britische Regierung Russland verantwortlich gemacht, was Russland energisch zurückweist. Der Fall hatte eine diplomatische Krise ausgelöst. (APA, 16.7.2018)